Zwei Jahre Corona-Pandemie – knapp drei Monate Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel und Kriegsversehrtenversorgung – parallel drohen Leistungskürzungen im Gesundheitswesen: Die OTWorld widmet sich in Weltleitmesse und Weltkongress vom 10. bis 13. Mai der Versorgung der schwächsten Mitglieder der Gesellschaft mit Hilfsmitteln. Denn erst die passgenaue und fachgerechte Versorgung mit Hilfsmitteln wie Bandagen, Einlagen, Orthesen, Prothesen oder auch Rollstühlen sorgt für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Mobilität, Selbstständigkeit und Lebenslust der betroffenen Menschen.

Unter dem Motto „Welcome back – Willkommen zurück“ kehrt die OTWorld nach vierjähriger coronabedingter Pause nach Leipzig zurück. Die weltweite Branche für moderne Hilfsmittelversorgung trifft sich in der Messestadt Leipzig endlich wieder persönlich zum fachlichen Austausch. Zahlreiche Besucher aus über 70 Ländern haben sich bereits für die OTWorld mit 440 Ausstellern aus 36 Ländern und mehr als 300 internationalen Referenten angemeldet. Auch prominente Botschafter aus der Welt des Sports wie Dirk Nowitzki, Fabian Hambüchen und die Paralympics-Stars Léon Schäfer sowie Johannes Floors haben sich angekündigt. Zumindest in Gedanken dabei: Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, der mit einem digitalen Grußwort die OTWorld am 10. Mai um 16:45 Uhr im Saal 1 der Halle 3 eröffnet.

„Hilfsmittelversorgung geht nicht aus dem Homeoffice heraus“, erklärt Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT), ideeller Träger der OTWorld. Orthopädietechniker und -schuhtechniker haben die letzten beiden Jahre unter schwierigsten Verhältnissen versorgen müssen. Die Corona-Pandemie ist noch nicht Geschichte. Schon ist mit Lieferengpässen, dramatisch steigenden Rohstoff-/Energiepreisen und einem Krieg in Europa mit erhöhter Anzahl an zu versorgenden Menschen die nächste Krise im Anmarsch. „Wir müssen uns bewusst sein, dass wir gemeinsam mit Kostenträgern und Verordnern in der Verantwortung stehen. Tun wir das nicht, kommt es zu dramatischen Unter- und Fehlversorgungen. An der Qualität der Versorgung darf nicht gespart werden“, so Alf Reuter weiter. Umso wichtiger sei es, den Stand der Technik mit ihren Möglichkeiten und Grenzen in Deutschland, Europa und weltweit wieder persönlich diskutieren zu können. „Ich freue mich ganz besonders über die Anerkennung unserer Leistung der Branche durch die Bundesregierung in Form der morgigen virtuellen Eröffnung durch den Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Dr. Lauterbach und den Austausch mit weiteren Verantwortlichen aus Politik und Kostenträgern, die persönlich zur OTWorld vorbeischauen.“

Innovationen von der Wiege bis zur Bahre

Von der Wiege bis zur Bahre begleitet die Hilfsmittelversorgung die Menschen. Entsprechend breit gefächert ist das auf dem global führenden Branchentreff in drei Messehallen vorgestellte Spektrum an Innovationen und Versorgungskonzepten der 440 Aussteller aus 36 Ländern. Es reicht von Hightech-Prothetik und -Orthetik über Einlagen und 3D-Druck bis Lymphversorgung, ob für Kinder, Kriegsversehrte oder multi-morbide Patienten.

„Die Freude über das persönliche Wiedersehen ist nach vier Jahren pandemiebedingter Pause bei allen Beteiligten sehr groß“, sagt Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Wir erwarten Aussteller aus 36 Ländern, die ihre Innovationen auf dem weltweit einzigartigen Branchentreff für moderne Hilfsmittelversorgung präsentieren werden. Marktführer wie Start-ups nutzen die OTWorld als Innovations- und Dialogplattform, um gemeinsam neue Maßstäbe für die Versorgung von Menschen mit Hilfsmitteln zu setzen.“

Neu in diesem Jahr ist die Präsentation der Angebote in Versorgungsbereichen wie zum Beispiel Mobilitätseinschränkungen, Diabetes und Gefäßerkrankungen, Arthrose und Verschleißerkrankungen, Schlaganfall, Sportprophylaxe und Unfallverletzungen, Rücken, Bewegungsstörungen und Lähmungen, Krebserkrankungen sowie Prävention. Besucher sollen sich so noch einfacher auf der internationalen Fachmesse über Lösungen informieren können.

Mit den drei neuen Versorgungswelten Cerebralparese, Einlagen und Lympherkrankungen werden die vorgestellten Themen noch stärker in den Fokus gerückt, indem die fachgerechte und evidenzbasierte Hilfsmittelversorgung jeweils von A bis Z gezeigt und erläutert wird. In Rundgängen können die Sonderschauen erkundet werden, eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig.

Die OTWorld wartet mit einer weiteren Neuerung, der Start-up-Zone in Halle 3, auf. Insgesamt 15 Start-ups aus 13 Ländern präsentieren ihre Lösungen und Konzepte auf der ausverkauften Start-up-Zone vor einem internationalen Publikum. Zahlreiche Aussteller-Workshops, digitale Innovation Talks sowie das Forum Digitalisierung runden das Angebot für Besucher ab.

Weltkongress bietet vielfältige Inspiration

Mehr als 300 internationale Experten reisen zum Weltkongress nach Leipzig, um in deutscher und englischer Sprache Einblicke in die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie internationalen Versorgungsmöglichkeiten zu geben: von der Sportorthopädie bis zur Kinderorthopädie, von der Grundlagenforschung bis Digitalisierung. Unter der Schirmherrschaft der beiden Kongresspräsidenten Prof. Martin Engelhardt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie/Ärztlicher Direktor des Klinikums Osnabrück, und Dipl.-Ing. (FH) Merkur Alimusaj, Leiter der Technischen Orthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg, entstand in den letzten beiden Jahren ein breit gefächertes Kongressprogramm. Gemeinsam mit dem Programm-Komitee entwickelten sie Keynote-Vorträge, Symposien, Spezialisten-Workshops, Kurse und Werkstattgespräche. Im Rahmen der neuen „Interdisziplinären Leuchttürme“ präsentieren Versorgungsteams aus den Niederlanden und den USA Konzepte zur Versorgung des diabetischen Fußsyndroms bzw. zu Beinprothetik.

„Hochkarätige Referenten aus der ganzen Welt bieten gebündelt an vier Tagen ein spannendes und breites Programm. Ob Handwerker, Mediziner im Versorgungsalltag oder Ingenieure in der Grundlagenforschung – für jeden ist etwas im Angebot. Der Kongress bietet Raum, um sich im eigenen Fach oder interdisziplinär auszutauschen“, sagt Prof. Dr. Martin Engelhardt. Der Sportmediziner setzt mit der Versorgung von Sportlern im Leistungs- und Breitensport Akzente im Programm. „Die Themenfelder Sportorthopädie sowie Behindertensport sind mir ein persönliches Anliegen und werden im Kongress in verschiedenen Formaten näher beleuchtet.“

Für Dipl.-Ing. (FH) Merkur Alimusaj steht das Thema Zusammenarbeit an erster Stelle: „Mit dem Kongress möchten wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Orthopädie-Technikern, Ärzten und Therapeuten über Ländergrenzen hinweg intensivieren. Der Mix aus Handwerk und Forschung im Programm steht als Grundstein für zukunftsweisende Synergien. Wir müssen nicht nur unser Wissen in der Versorgung heute stärken und im gemeinsamen Austausch weiter ausbauen, sondern auch verstehen und (mit-)entwickeln, wie die Versorgung morgen sein muss“, so Alimusaj weiter, um damit den Anspruch auf Innovationsstärke und Zukunftsorientierung der Veranstaltung zu untermauern.

Höhepunkte im Kongress sind die täglichen, hochkarätig besetzten Keynote-Vorträge. Den Auftakt gibt Prof. Kenton Kaufman vom W. Hall Wendel Jr. Musculoskeletal Center an der Mayo Klinik (USA) mit seinem Vortrag „Evidenz für Amputationen und Gliedmaßenerhalt – die Einrichtung eines Registers in den USA“. Ihm folgt am zweiten Veranstaltungstag Prof. Bertolt Meyer von der Technischen Universität Chemnitz mit der Keynote „Digitalisierung: Chancen und Risiken für Menschen mit Beeinträchtigungen“.

In einer Tandem-Keynote sprechen Univ.-Prof. Oskar C. Aszmann, von der Universitätsklinik für Plastische und Wiederherstellende Chirurgie an der Medizinischen Universität Wien, und die Physiotherapeutin Dr. scient. med. Agnes Sturma über das Thema „TMR und Osseointegration“. Den Abschluss am letzten Veranstaltungstag bildet die Keynote von Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, von der Technischen Universität München zum Thema „Intelligentes Steuern und Lernen in der Prothetik“.

Branchenpolitisches Forum: Zukunft gemeinsam gestalten

Wie hat sich das Gesundheitswesen verändert? Wie können wir die Zukunft der Hilfsmittelversorgung in Deutschland, Europa und der Welt gestalten? Welche Innovationen und neuen Versorgungskonzepte kommen auf den durchgerüttelten Markt und später hoffentlich zu den Patienten? Diese und viele weitere brennende Fragen stehen auf der Agenda des „Branchenpolitischen Forums“ des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik. In acht Gesprächsrunden tauschen sich Experten aus Politik, Wissenschaft, Medizin, Krankenkassen sowie Sozial- und Branchenverbänden über die qualitätsgesicherte Hilfsmittelversorgung in Deutschland und weltweit aus. Diskutiert wird   beispielsweise „Mit Verantwortung die Zukunft gestalten: Warum tut sich Deutschland mit dem eRezept und der elektronischen Patientenakte so schwer?“ oder „Gesundheitsberufe in der Verantwortung: Wie treibt das Handwerk Fortschritt und Innovation im deutschen Gesundheitswesen?“ oder „Showing responsibility: Does the international provision with medical aids and assistive devices know (no) boundaries?“.

Digitale Elemente verstärken globale Strahlkraft

Während der Pandemiezeit entwickelte digitale Elemente erweitern den Besuch vor Ort oder bieten eine Alternative, wenn eine persönliche Teilnahme in Leipzig nicht möglich ist. Die Verlängerung der internationalen Fachmesse und des Weltkongresses durch digitale Elemente ermöglicht eine Reichweite bis in die entferntesten Ecken. So können auch Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern vom interdisziplinären sowie internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch profitieren.

Mit dem Angebot OTWorld Live können Highlights aus dem Programm während der Veranstaltung über ein eigenes Nutzerkonto kostenfrei gestreamt werden. Nach der OTWorld stehen die Inhalte dann bis zu zwei Monate in der Mediathek zur Verfügung.

Die Veranstaltung wird durch eine App begleitet. Dort finden Teilnehmer alle wichtigen Informationen für den Besuch vor Ort wie die Produkt- und Ausstellerwelt, das Kongress- und Messeprogramm, den interaktiven Hallenplan sowie das Matchmaking. Letzteres ermöglicht als neues Tool eine interessensbasierte Verknüpfung sowie den Austausch mit anderen Teilnehmern per Chat und Video-Call.

Über die OTWorld

Die OTWorld ist der größte und international führende Branchentreffpunkt für alle Hersteller, Händler und Leistungserbringer in der modernen Hilfsmittelversorgung. Die Internationale Fachmesse und der Weltkongress OTWorld wenden sich mit einem einzigartigen Angebot an Orthopädie-Techniker, Orthopädieschuhmacher, Reha-Techniker, Therapeuten und Ärzte, Ingenieure, den medizinischen Fachhandel und Mitarbeiter der Kostenträger. Die nächste OTWorld findet vom 10. bis 13. Mai 2022 als internationales Vor-Ort-Event mit ergänzenden digitalen Angeboten in Leipzig statt.

Ideeller Träger der OTWorld ist der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT). Inhaber der Marke OTWorld und Veranstalter des Kongresses ist die Confairmed GmbH. Die Fachmesse verantwortet die Leipziger Messe GmbH.

Über Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik

Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) vertritt als Spitzenverband des orthopädietechnischen Handwerks etwa 2.500 Sanitätshäuser und orthopädietechnische Werkstätten mit mehr als 40.000 Beschäftigten. Jährlich versorgen die angeschlossenen Häuser mehr als 25 Millionen Patienten mit Hilfsmitteln. Der BIV-OT steht in der Verantwortung des deutschen Gesundheitswesens und engagiert sich für die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Versorgungsformen.

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