Es gibt kein künstliches Organ-Ersatzverfahren, das so breit und erfolgreich aufgestellt ist, wie die Dialyse. Was für die rund 80 000 betroffenen Patienten in Deutschland aber ebenso wichtig ist, ist der richtige Ansprechpartner vor Ort“, betont Prof. Dr. med. Jens Lutz, Chefarzt der Inneren Medizin – Nephrologie, Infektiologie. Im Kemperhof gibt es mittlerweile seit 50 Jahren eine Dialyse. „Ich bin beeindruckt von dem Engagement und der Einfühlsamkeit der Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere in der Phase der Neudiagnose hat beides einen unschätzbaren Wert für die uns anvertrauten Patienten“, sagt Lutz und ergänzt: „Insgesamt sind bei den rund 7000 Dialysebehandlungen pro Jahr im Kemperhof die Anforderungen gestiegen – die Patienten werden älter und somit auch komplex-kränker, sodass viele auf der Intensivstation behandelt werden.“ Dafür hat Prof. Dr. med. Jens Lutz beispielsweise eine umfassende Expertise zum ADVOS (advanced organ support)-Verfahren zur Organunterstützung bei Patienten mit Multiorganversagen mitgebracht, als er 2018 in den Kemperhof kam.

Dass der Kemperhof in all den Jahrzehnten den medizinischen Fortschritt bei den unterschiedlichen Dialyseverfahren leisten konnte, ist den heutigen, aber auch damaligen Chefärzten und Teammitgliedern zu verdanken. „Entscheidend für die Versorgung in der gesamten Region – in den ersten Jahren kamen die Patienten sogar aus der tiefen Eifel und dem Siegerland – war es auch, dass ab 1993 Nephrologen hier bei uns ausgebildet wurden“, berichtet Dr. med. Ansgar Rieke, Chefarzt der Innere Medizin – Nephrologie, Infektiologie. Er selbst hat nun bereits 36 von 50 Jahren miterlebt und mitgestaltet und weiß von 15 Kollegen, die erfolgreich zum Nephrologen weitergebildet wurden.

Auf stolze 37 Jahre bringt es Armin Becker, der Nephrologische Fachpfleger hat es nie bereut, sich für die Dialyse entschieden zu haben. „Wir helfen uns gegenseitig, wir springen füreinander ein und sind füreinander da.“ „Auf solch ein Team kann man nur stolz sein“, freut sich die Kaufmännische Direktorin Dagmar Wagner und hatte neben einem kleinen Präsent auch eine ganz besondere große Überraschungstorte zum 50. Jubiläum im Gepäck.

Die Zukunft sieht eine noch stärkere Verzahnung der ambulanten und stationären Behandlung im Kemperhof vor – auch das wird die Lebensqualität der Betroffenen ein weiteres Mal verbessern.

Hintergrund: Die Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren, das die Aufgaben der Nieren übernimmt und dem Körper dabei Stoffwechselprodukte, Blutsalze und Wasser entzieht. Bei der Hämodialyse findet die Blutreinigung außerhalb des Körpers, bei der Bauchfelldialyse innerhalb des Körpers statt. Eine Dialyse benötigt Zeit, da die Giftstoffe nur nach und nach aus den Zellen in das Blut und von dort über einen Filter in die Dialyseflüssigkeit wandern. Normalerweise wird dreimal pro Woche dialysiert. Eine Behandlung dauert meist etwa vier bis fünf Stunden

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