Spanien, wo gesetzliche Vorgaben zur Wiederherstellung frei fließender Flüsse bestehen, ist laut dem Bericht in Europa Spitzenreiter: Im Jahr 2021 wurden dort 108 Barrieren aus Flüssen entfernt. In Deutschland ermöglichte der WWF im September 2021 durch Spendenmittel den Rückbau eines nutzlos gewordenen ehemaligen Wiesenwässerwehrs in der Baunach nördlich von Bamberg. Sie kann hier seither wieder frei fließen.
Tobias Schäfer, Gewässerreferent des WWF Deutschland, sagt: „Die EU-Kommission hat in ihrer Biodiversitätsstrategie das Ziel vorgegeben, bis 2030 mindestens 25.000 Flusskilometer wieder frei fließen zu lassen. Es ist ermutigend zu sehen, dass europäische Vorreiter beim „Dam Removal“ bereits auf einem guten Weg sind. In Deutschland stehen wir noch eher am Anfang. Allzu oft herrscht Skepsis gegenüber dem Abriss von Querbauwerken, selbst wenn diese funktionslos sind. Das zeigt, dass neben den Barrieren in den Flüssen auch die in den Köpfen der Menschen fallen sollten. Der Rückbau von Barrieren die beste Möglichkeit, das Leben in die Flüsse zurückzubringen.“
In den Flüssen Europas gibt es mehr als 1,2 Millionen Querbauwerke. Dies geht aus Analysen der Universität Swansea aus Großbritannien hervor. In Bayern erfasste das Bayerische Landesamt für Umwelt knapp 57.000 Barrieren in Fließgewässern – rechnerisch blockiert hier alle 500 Meter eine Barriere ein Fließgewässer. Zugleich sind die Bestände der Wanderfische in den Fließgewässern Europas seit 1970 um 93% eingebrochen .
Link zum Bericht von „Dam Removal Europe“: Record breaking year for dam removals in Europe – Dam Removal Europe
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