Ob Ladepunktbetreiber, Wallbox, Elektromobilitätsdienstleister, Ladeinfrastruktureigentümer, Verteilernetzbetreiber, Ladepunktnutzer oder Stromlieferant: Wenn es um Ladeinfrastruktur geht, sind viele involviert. Klare Ansage: Wenn Elektromobilität aber in der Fläche funktionieren soll, muss ein entsprechendes Netz an Ladestationen bereitstehen. Dabei müssen unterschiedliche Bereiche zur Verfügung stehen, die zu einer hohen Akzeptanz beim Nutzer führen: niederschwellige Lademöglichkeit im eigenen Umfeld, am Arbeitsplatz, auf längeren Fahrten und auch am Ankunftsort.

Elektromobilität ist auf dem Vormarsch

„Die Zahl der Elektroautos wächst, die Akzeptanz unter den Verbrauchern ebenfalls“, so Hilmar F. John, fokus.energie-Geschäftsführer: „Ein Problem wird jedoch immer offensichtlicher, die Erweiterung der Ladeinfrastruktur, insbesondere unter Berücksichtigung der Stabilität in den Übertragungsnetzen aber auch der aktuell vorhandenen Verteilnetze.“ Welche Gründe es dafür gibt und was notwendig ist, um dies zu lösen, wird bei einer „Brennpunkt“-Veranstaltung vom Energienetzwerk fokus.energie e.V. zusammen mit der IHK Karlsruhe am Montag, 9. Mai, von 15 bis 17 Uhr (online) genauer beleuchtet.

Ob wissenschaftliche, technologische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Gesichtspunkte: Bei der „Brennpunkt“-Veranstaltung geht’s um den Themenbereich „Ladeinfrastruktur – Probleme und Lösungen“, ein aktuelles Mobilitäts-Thema, das auch in der Technologieregion Karlsruhe (TRK) immer stärker in den Blickpunkt rückt. Unter anderem referieren dazu:

  • Konrad Benze, Leiter von „ChargeHere“, eine Innovation der „EnBW“, zu Ladelösungen im Unternehmen, dem Laden während der Arbeit
  • Isabel Bohn, Referentin Sonderaufgaben Flexibilitätsnutzung im Bereich Nichtstandardisierte Märkte bei „TransnetBW GmbH“
  • Andreas Gerspacher, Projektleiter bei der „Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH“ und Effizienzmoderator im „KEFF Programm“, zu Förderprogrammen für Ladeinfrastruktur
  • Maximilian Haag, Head of Sales Public Transport bei „CarMedialab GmbH“, ein Unternehmen der „INIT Gruppe“, zu Elektromobilität im ÖPNV – Herausforderungen beim Ladevorgang
  • Dr. Hans-Heinrich Kleuker, Geschäftsführer „EGS Stromtankstellen GmbH“
  • Michael König, Geschäftsführer „Frequentum GmbH“, zu Ladetechnik im Mehrfamilienhaus – Lösungen für WEGs und Mietshäuser
  • Hermann Schweizer, Geschäftsführer „REFU Storage Systems GmbH“

Um die Klimaziele im Verkehr bis 2030 zu erreichen, werden nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums rund 14 Millionen E-Fahrzeuge benötigt. Dabei spielt die Ladeinfrastruktur eine wichtige Rolle an der Schnittstelle zwischen Energie- und Mobilitätswende: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr über 350.000 reine Elektrofahrzeuge neu zugelassen, in den ersten drei Monaten diesen Jahres waren es bereits über 80.000 Neufahrzeuge!

Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur

Dabei wird mehr verlangt als eine Wallbox in der eigenen Garage, bei der über Nacht geladen werden kann. Wer individuell mobil unterwegs ist, ist es gewohnt, dass ein Tankstopp keine drei Stunden dauert: Daher muss der Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur vorangetrieben werden, mit hoher Ladeleistung, „Combined Charging System“ für Gleichstrom- als auch Wechselstromladeverfahren und zum Beispiel ein einfacher benutzerfreundlicher Zugang ohne vorherige vertragliche Bindung oder inkompatible Ladepunkte.

Bundesweit können Autofahrer aktuell über 27.000 Ladepunkte nutzen, aber Ladeparks sind nicht überall möglich. Doch die Versorgung muss gewährleistet werden: „Anschlussleistungen und Versorgungssituation müssen flächig passen“, so John. „Hierbei braucht es intelligente Lösungen sowohl in der Steuerung wie auch bei der Infrastruktur am Ladepunkt. Gerade auch, weil der Ausbau des Strom-Verteil- und Versorgungsnetzes nicht über Nacht ausgebaut werden kann.“

Die Menge der öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist zudem ein wichtiges Kriterium auch bei der Kaufentscheidung eines elektrischen Fahrzeugs. Laden für alle, immer und überall: Das aber setzt eine verlässliche Abdeckung in Sachen Ladeinfrastruktur voraus.

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