Die Sonne scheint über der Lahn. Ganz ruhig liegt der Fluss inmitten der bewaldeten Hänge. In seinem Wasser spiegeln sich Prachtbauten, die sich am Ufer entlang erstrecken. Ein langes gelbweißes Gebäudeensemble, das den mondänen Glanz vergangener Zeiten ausstrahlt.
Seit Juli 2021 gehört Bad Ems zum UNESCO-Welterbe „The Great Spas of Europe": Zusammen mit zehn weiteren Kurorten in Deutschland und Europa wurde es ausgezeichnet, weil hier die Spuren der Vergangenheit noch gegenwärtig sind. Das Kurhaus und der Kursaal bilden bis heute die Schauseite der Kleinstadt am Ufer der Lahn. Eine schicke Bäderarchitektur aus einer Zeit, als  der Adel reichlich Geld mit an die Lahn brachte: Stuck und Marmor im Überfluss mit Gebäudefassaden in klassizistischer Eleganz.

Nirgendwo kam man dem Kaiser so nah

Im 19. Jahrhundert stieg Bad Ems zur Sommerhauptstadt Europas auf. Hier trafen sich Fürsten, Kaiser und Könige. Selbst der russische Zar war zugegen. Nirgendwo sonst kam man einem Monarchen so nah wie in Bad Ems. Die Mächtigen und Reichen konnten sich hier zwanglos bewegen, am Lahnufer promenieren gehen und einen Schluck vom schwefelhaltigen Heilwasser nehmen.

Im Marmorsaal lauschten sie den Klängen berühmter Pianisten wie Clara Schuhmann. Er hat sich komplett erhalten, sieht aus, als ob das Kaiserreich überhaupt nicht zu Ende gegangen wäre. Auch einen Kinosaal aus der Gründerzeit gibt es noch sowie eine russisch-orthodoxe Kirche, die erbaut wurde, als immer mehr Menschen aus dem Osten Europas in Bad Ems kurten.
Jacques Offenbach, Richard Wagner, Fjodor Dostojewski, Zar Alexander II., Kaiser Wilhelm I: Die Liste der Berühmtheiten ist lang, die sich von Bad Ems verzaubern ließen.

Prachtblick von den bewaldeten Hängen

Auf der Kurpromenade kann man noch heute diesen glorreichen Zeiten nachspüren. Informationstafeln erklären ihre Wege, inklusive jener Stelle, an der der französische Botschafter Benedetti dem deutschen Kaiser eine Szene machte. Des Kaisers Reaktion ging als Emser Depesche in die Geschichte ein und löste 1870 den Deutsch-Französischen Krieg aus.

Auf zahlreichen Spazier- und Wanderwegen an den steilen Hängen kann man das Prachtpanorama der Kurstadt erleben. Wer den Weg nicht zu Fuß machen will, nimmt die Seilbahn. Zum UNESCO-Welterbetag am 5. Juni gibt es im Marmorsaal gleich mehrere Veranstaltungen: Um 14.30 Uhr kann man beim Gesangswettbewerb „Jaques Offenbach Prix“ professionelle Opernsänger erleben, der Eintritt ist frei. Abends um 20 Uhr präsentieren Aco Biščević & Alberto Pagani an gleicher Stelle „Die schönsten Lieder der Welt“. Bereits am Vormittag findet für Erwachsene und Kinder eine Fotosafari zu den schönsten Sehenswürdigkeiten von Bad Ems statt.

Weitere Informationen unter www.rlp-tourismus.de/lahntal 

Detaillierte Informationen zu den Ausflugspunkten unter www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Marmorsaal_Bad-Ems/infosystem.htmlwww.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Barockes-Badeschloss_Bad-Ems/infosystem.html sowie www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/veranstaltung/fuehrung/stadtfuehrung-historisches-bad-ems/59646168/

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