Nachhaltigkeitsstrategie in der Heimtextil-Industrie
Umweltverschmutzung, Mikroplastik und hoher Wasserverbrauch sowie steigender Konsum sind Schlagworte, die die Textilbranche zum Thema Nachhaltigkeit treffen. Für die Produktion von Textilien werden Mengen an Ressourcen verbraucht, die insbesondere in Zeiten steigender Preise und Lieferengpässe, die Textilbranche vor Herausforderungen stellt. Deshalb befasst sich die Heimtextil-Industrie seit mehr als 10 Jahren mit dem Thema Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen einzusparen und die Produktion sowie die Produkte nachhaltiger zu gestalten: Materialien werden am Lebensende des Produktes nicht entsorgt, sondern im Rahmen eines sinnvollen Recyclings im Kreislauf gehalten und finden in neuen Produkten Wiederverwendung. Gleichzeitig reduziert eine funktionierende Kreislaufwirtschaft das Müllaufkommen und den CO2 Ausstoß. Die Hersteller von Heimtextilien verfolgen dabei den Ansatz einer echten Kreislaufwirtschaft konsequent weiter und setzen auf Reduzierung, Energieeffizienz, Wiederverwendung und Recycling.
Aussteller stellen nachhaltigen Konzepte und Innovationen vor
Internationale Fachbesucher*innen können auf dem Heimtextil Summer Special die unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsansätze und Innovationen der Hersteller kennenlernen So erzeugt etwa der spanische Hersteller Francisco Jover S.A. (Halle 4.1, C14) 99 Prozent der benötigten Energie über die Photovoltaikanlage auf dem Firmendach und recycelt 100 Prozent der Kunststoff-, Papier- und Kartonabfälle.
Darüber hinaus führen Aussteller, wie etwa Lech Fabrics (Halle 4.1, C91), hochwertige PET-Fasern in ihr Portfolio ein. Die meisten Stoffe, die bei der Herstellung von Möbeln verwendet werden, bestehen aus Polyester. Daher sei es laut Lech Fabrics ideal, wenn man Kunststoffe aus anderen Industrien nutzt, die in der Mülltonne, oder noch schlimmer, in den Wäldern und Ozeanen landen würden. Lech Fabrics investiert daher in Innovationen und erweitert das Portfolio an solchen Produkten. Dabei spart das Unternehmen laut eigener Aussage bei der Herstellung seiner Fasern aus PET 94 Prozent Wasser, 60 Prozent Energie und 32 Prozent CO2 Emission im Vergleich zur Neuproduktion.
Den Weg eines ganzheitlichen Ansatzes, der Kreislaufwirtschaft und nachwachsende Materialien umschließt, geht die österreichische Lenzing Gruppe. Als Erzeuger holzbasierter Zellstoffe und Fasern steht Lenzing am Anfang der Wertschöpfungskette zur Produktion von Textilien und Vliesprodukten. Hierbei sind die intensive Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette und eine Nachverfolgbarkeit der Rohstoffe innerhalb der Wertschöpfungskette elementar.
Der Wertschöpfungskette wird in Bezug auf Nachhaltigkeit eine große Bedeutung zugeschrieben: Sie macht es möglich, den ganzheitlichen Prozess, der für die Herstellung eines Produktes nötig ist, transparent nachzuverfolgen. Durch das diesjährige Messetrio Heimtextil Summer Special, Techtextil und Texprocess werden große Teile der Wertschöpfungskette auf dem Frankfurter Messegelände abgebildet und geben Einblicke in große Teile der Textilindustrie. Auf der Heimtextil Conference Sleep & More (Halle 3.0 D41) erwarten die Besucher*innen am Messe-Mittwoch und –Donnerstag Vorträge rund um Themen wie Lieferketten, Kreislaufwirtschaft und vieles mehr.
Nachhaltigkeit – ein Fokusthema auf dem Heimtextil Summer Special
Die Heimtextil-Industrie nimmt das Thema Nachhaltigkeit ernst und auch die Messen zeigen, dass Nachhaltigkeit kein Trend ist, sondern bereits seit Jahren in der Industrie immer stärker verankert ist und sich durch Innovationen stetig weiterentwickelt. Auf dem Heimtextil Summer Special werden die Maßnahmen und Angebote rund um das Thema Nachhaltigkeit erlebbar. Im Zentrum des Messegeländes, in Halle 4.0, bietet das Trendareal unter dem Motto „Next Horizons“ nicht nur Inspiration zu den aktuellen Trendfarben und –materialien sondern zeigt auch, wie nachhaltig Themen in Szene gesetzt werden können. Basierend auf dem Material Manifest werden für das Standdesign lokale Ressourcen, umweltfreundliche oder geliehene Materiale verwendet. Das Green Village (Halle 3.0, Stand D51) hilft, den Überblick bei offiziellen Labels und Zertifikaten zu behalten. Ausstellern und interessierten Fachbesucher*innen geben Siegelgeber und Zertifizierer Antworten auf ihre Fragen und liefern aktuelle Informationen zu den gegenwärtigen Entwicklungen. Hier findet sich auch die SDG (Sustainable Development Goals) Lounge, die in Zusammenarbeit zwischen der Messe Frankfurt und dem Conscious Fashion and Lifestyle Network sowie dem United Nations Office for Partnerships entsteht. Mit dem Texpertise Network der Messe Frankfurt, dem Business-Netzwerk der rund 50 internationalen Textilmessen des Unternehmens, thematisiert die Lounge die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN. Das Online-Verzeichnis Green Directory zeigt alle Anbieter nachhaltig produzierter Textilien. Das Zurechtfinden auf der Messe wird durch das deutlich erkennbare Standschild der Aussteller erleichtert. Die Green Tours geben außerdem die Möglichkeit, sich direkt zu ausgewählten nachhaltig produzierenden Unternehmen führen zu lassen und mehr über deren Produkte zu erfahren. Daneben gibt es auch zahlreiche Fachvorträge, wie auf der Heimtextil Conference: Sleep & More (Halle 3.0, Stand D 041). Hier geben hochkarätige Expert*innen wertvolle Orientierung für Hotellerie-Entscheider*innen, und Hospitality-Trends werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft beleuchtet.
Ausblick: Heimtextil 2023
Bereits rund 2.200 internationale Aussteller haben sich für die Heimtextil 2023 registriert. Dieser aktuelle Stand liegt schon jetzt, acht Monate vor der Veranstaltung vom 10. bis 13. Januar 2023, bei rund 75 Prozent im Vergleich zur Heimtextil 2020 und zeigt die hohe Relevanz der Heimtextil für die Unternehmen und die Branche.
Das Heimtextil Summer Special findet vom 21. bis 24. Juni 2022 statt.
Die Unternehmensgruppe Messe Frankfurt ist die weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalterin mit eigenem Gelände. Zum Konzern gehören rund 2.300* Mitarbeitende im Stammhaus in Frankfurt am Main und in 30 Tochtergesellschaften weltweit. Das Unternehmen hat im Jahr 2021 zum zweiten Mal in Folge mit den Herausforderungen der Pandemie zu kämpfen. Der Jahresumsatz wird rund 140* Millionen Euro betragen, nachdem vor der Pandemie im Jahr 2019 noch mit einem Konzernumsatz von 736 Millionen Euro abgeschlossen werden konnte. Auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie sind wir mit unseren Branchen international vernetzt. Die Geschäftsinteressen unserer Kund*innen unterstützen wir effizient im Rahmen unserer Geschäftsfelder „Fairs & Events“, „Locations“ und „Services“. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Unternehmensgruppe ist das globale Vertriebsnetz, das engmaschig alle Weltregionen abdeckt. Unser umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kund*innen weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Unsere digitale Expertise bauen wir um neue Geschäftsmodelle aus. Die Servicepalette reicht von der Geländevermietung über Messebau und Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.
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* vorläufige Kennzahlen 2021
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