Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erhält ein neues Graduiertenkolleg zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Graduiertenkolleg 2771 „Humans and Microbes“ (Mensch und Mikrobe) bewilligt und fördert es in den kommenden fünf Jahren mit rund sechs Millionen Euro. Neben dem UKE sind weitere Hamburger Forschungseinrichtungen beteiligt; gemeinsam erforscht werden bakterielle, virale und parasitäre Infektionserreger.

„Infektionskrankheiten sind für rund 20 Prozent aller Todesfälle verantwortlich und können, wie die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie zeigt, die öffentliche Gesundheit und die wirtschaftliche Stabilität weltweit gefährden. Ein grundlegendes Verständnis der Interaktion zwischen Wirtszelle und Erreger bis hin zur molekularen Ebene ist entscheidend für die Entdeckung und Entwicklung neuer Diagnose-, Präventions- und Behandlungsstrategien. Mit dem von der DFG bewilligten Graduiertenkolleg können wir als UKE gemeinsam mit unseren Hamburger Partner:innen die Infektionsforschung vorantreiben. Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.

Sprecher des neuen Graduiertenkollegs wird Prof. Dr. Martin Aepfelbacher, Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene. „Wir verbinden zwei spezifische Ziele mit dem neuen Kolleg: Zum einen wollen wir auf grundlagenwissenschaftlicher Ebene neue Interaktionen zwischen Infektionserregern und infizierten Organismen entdecken, zum anderen Doktorand:innen in Spitzentechnologien zur Untersuchung dieser Interaktionen ausbilden“, sagt Prof. Aepfelbacher. Innerhalb der Medizinischen Fakultät ist das neue Graduiertenkolleg Teil des Forschungsschwerpunkts Inflammation, Infektion und Immunität (C3i). Die Forschungsarbeiten werden insbesondere im derzeit im Bau befindlichen neuen Forschungsgebäude Campus Forschung II vorgenommen.

Weitere Hamburger Forschungseinrichtungen eingebunden

Darüber hinaus sind weitere Hamburger Fakultäten und Forschungseinrichtungen eingebunden: Von der Universität Hamburg sind dies die Fakultäten Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, dazu kommen das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), das Leibniz-Institut für Virologie (LIV, vormals HPI) und das Centre for Structural Systems Biology (CSSB) auf dem Campus Science City Bahrenfeld. „Die Zusammenarbeit mit modernen Technologiezentren in der Metropolregion ermöglicht uns zum Beispiel die gemeinsame Erforschung des erregerassoziierten intrazellulären Transports in Wirtszellen mit bisher unerreichter zeitlicher und räumlicher Auflösung“, sagt Prof. Aepfelbacher. Beteiligt ist außerdem das Pasteur Institut in Paris.

Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die von der DFG für maximal neun Jahre gefördert werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorand:innen im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt Wissenschaft intensiv vorzubereiten, und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. „Langfristig wird das neue Graduiertenkolleg am UKE jungen Wissenschaftler:innen ein modernes Portfolio für die zukünftige molekulare Infektionsforschung im akademischen oder industriellen Bereich an die Hand geben“, sagt Prof. Aepfelbacher.

Über Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.100 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 449.000 Patient:innen versorgt, 88.000 davon stationär und 361.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.

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