Die Inflationsrate in Deutschland ist im Mai 2022 auf 7,9% angestiegen und hat damit fast ihr Rekordniveau vom Winter 1973/74 von 8,0% eingestellt. Wie in den 70er Jahren sind es auch heute die Energiepreise, die die Inflation in Deutschland maßgeblich treiben. Heizöl, Gas, Strom und Benzin haben sich in den letzten Monaten enorm verteuert. Aber auch die Nahrungsmittelpreise weisen derzeit zweistellige Zuwachsraten auf. Güter des täglichen Bedarfs wie Brot, Fleisch, Molkereiprodukte und vor allem Speisefette und -öle steigen rapide im Preis.

Preistreiber im Hintergrund ist vor allem der Krieg in der Ukraine. Er hat zu einem weltweiten Anstieg der Energiepriese geführt. Der weitgehende Ausfall von Lieferungen von Agrarrohstoffen aus der Ukraine lässt darüber hinaus Ängste vor einer Versorgungskrise mit Lebensmitteln in weiten Teilen der Welt aufkommen.

Die hohe Teuerungsrate belastet die Budgets der Verbraucher in Deutschland erheblich. Haushalte mit relativ geringen Einkommen leiden unter der Verteuerung von Nahrungsmitteln und Energie besonders. Zwar werden die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung in den kommenden Monaten für eine gewisse Erleichterung sorgen. Die Gefahr bleibt aber, dass der Rückgang der realen Haushaltseinkommen auch zu einer weiteren konjunkturellen Eintrübung führen wird.

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