Die US-amerikanische Notenbank Fed setzt ihre geldpolitische Wende fort. Die Leitzinsen steigen mit 0,5 Prozentpunkten doppelt so stark wie bei der ersten Zinsanhebung im März. Damit wird nun eine Zinsspanne von 0,75 bis 1,0 Prozent erreicht. Außerdem hat die Notenbank den Beginn des Bilanzabbaus ab Juni angekündigt. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Fed erhöht angesichts der sehr hohen und breiten Inflationsdynamik das Tempo. Aber das ist nur der Anfang. Wir werden in den kommenden Monaten eine rasche weitere Folge von Zinserhöhungen sehen. Die stark inflationäre US-Volkswirtschaft mit ihrer kräftigen Lohndynamik benötigt nun eine glaubwürdige Strategie der Inflationsbekämpfung. Anders als die EZB hat die US-Notenbank wegen der weitgehenden Energie-Autarkie der USA auch wenig Sorge um eine Energiekrise. Bisher liegen die Erwartungen für die US-Leitzinsen zum Jahresende bei knapp drei Prozent. Es ist zunehmend wahrscheinlich, dass es dabei nicht bleibt und die Fed noch schneller sein muss, um die im Gang befindliche Lohn-Preis-Spirale auszubremsen.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherung; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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