Bereits in frühester Jugend interessierte sich Kley für Technik und schraubte, sägte und hämmerte oft stundenlang an teilweise selbstkonstruierten Modellen im Hobbyraum. Folgerichtig studierte er Maschinenbau an der Universität Stuttgart und absolvierte während des Studiums am renommierten Georgia Institute of Technology in Atlanta ein Auslandsjahr als Stipendiat des Deutschen Akademischen Auslandsdiensts. Nach seinem Abschluss 1999 war er drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Maschinenkonstruktion und Getriebebau der Universität Stuttgart tätig, bevor er 2002 zu Voith Turbo nach Crailsheim wechselte. 2004 schloss er seine Promotion an der Universität Stuttgart ab.
Bei Voith Turbo leitete Kley zunächst mehrere Projekte zu Turbokupplungen in Nutzfahrzeugen und verantwortete ab 2007 den Bereich Technik-Motorkomponenten. „An die kreative Zeit bei Voith erinnere ich mich sehr gerne zurück. Beim Wechsel an die Hochschule war ich zunächst etwas zögerlich, aber die wohlwollende Unterstützung von Hochschul- und Industrievertretern aus der Berufungskommission haben mir den Schritt erleichtert, den ich übrigens nie bereut habe“, sagt der zweifache Familienvater. Zwischen 2014 und 2018 war Kley Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Werkstofftechnik und ist seit Ende 2019 Mitglied im Baden-Württemberg Center of Applied Research (BW-CAR). Seit seiner Berufung hat der Maschinenbauer rund 3,5 Millionen Euro für Forschungsaktivitäten eingeworben und 50 wissenschaftliche Artikel publiziert. Zu Jahresbeginn wurde der Antriebs- und Gesamtfahrzeugprüfstand VAPS im Forschungsgebäude ZiMATE in Betrieb genommen werden, dessen Einwerbung durch Kley koordiniert und vorangetrieben worden war.
Antriebstrangkomponenten wie Motoren und Getriebe für Fahrzeuge und Industrieanwendungen begeistern Kley, der in seiner Freizeit Tuba im Posaunenchor spielt und sich bei der Kinderkirche engagiert. Neben der Entwicklung ist ihm das Testen und Erproben der Antriebstrangkomponenten wichtig: „Wenn Produktschwächen vorab bei uns aufgedeckt werden, können wir dazu beitragen, dass mangelhafte Produkte nicht in den Vertrieb gelangen – das hilft Unternehmen Kosten zu senken und steigert die Kundenzufriedenheit.“
Voraussetzung für solche Untersuchungen sind Prüfstände, von denen gleich mehrere in den vergangenen Jahren konzipiert und aufgebaut wurden. Hervorzuheben ist dabei insbesondere der neue Fahrzeug- und Antriebsprüfstand zur Erprobung von Elektro- und Hybridfahrzeugen, der sich hinter den großen Toren des neuen Forschungsgebäudes befindet. Im Rahmen des nächsten Aalener Kolloquiums für antriebstechnische Anwendungen im Oktober 2022 soll dieser feierlich eingeweiht werden.
Wichtig für Kley sind auch die zahlreichen internen wie auch externen Kooperationen, beispielsweise mit den Hochschulen Esslingen und Reutlingen sowie der Universität Stuttgart im Rahmen der Transferplattform Industrie 4.0 oder dem Promotionskolleg PROMISE 4.0. „Auch zukünftig werden wir unsere Möglichkeiten zur Erprobung an modernen Prüfständen weiter ausbauen“, erläutert Kley. Dabei sollen auch Erfahrungen aus jüngeren Forschungsarbeiten im Bereich Zustandsüberwachung und prädiktiven Wartung unter Nutzung von Methoden der Künstlichen Intelligenz miteinbezogen werden.
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