In diesen Tagen feiert die EU Kommission 30 Jahre EU-LIFE Programm. Und die Kommission und die Vielzahl an „Beneficiaries“ haben allen Grund dazu: Das Förderprogramm der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen hat seit 1992 mehr als 5.000 Projekte gefördert. In der Förderperiode 2021-2027 hat LIFE ein Budget von 5,4 Milliarden EUR.

„Wir haben allen Grund, in das Loblied für das EU LIFE-Programm einzustimmen“ sagt Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung. Für die Stiftung gehört LIFE zu den wichtigsten Förderquellen: Sie wurde als eine der ersten Organisationen in Deutschland über LIFE gefördert und hat seitdem neun LIFE-geförderte Projekte koordiniert oder als Partner mitgewirkt. Die Förderung betrug über 9 Millionen Euro und weitere 4 Millionen Euro haben die Bodensee-Stiftung und ihre Partner aus anderen Quellen erhalten, um die Projekte zu finanzieren.

Damit konnte die Bodensee-Stiftung innovative Initiativen wie z.B. Ecocamping –Qualität und Umweltschutz auf Campingplätzen, AgriClimateChange: Landwirtschaft und Klimaschutz, BooGi-BOP: Naturnahe Firmengelände oder Food & Biodiversity auf den Weg bringen. Aktuell setzt die Bodensee-Stiftung mit vier weiteren Partnern das EU LIFE Projekt „Insektenfördernde Regionen“ um, bei dem es um einen innovativen Landschaftsansatz für den Schutz der Insekten geht. In Deutschland wurden sieben „Insektenfördernde Regionen“ eingerichtet – eine davon am Bodensee. Vorreiter in der Landwirtschaft aber auch andere Landnutzer werden bei der Umsetzung von regionalen Biodiversitäts-Aktionsplänen unterstützt. Produkte, die besonders insektenfördernd produziert wurden, sollen mit einem entsprechenden „Mehrwert“ vermarktet werden.

„Das EU LIFE Programm ist thematisch breit aufgestellt, offen für innovative Vorschläge und stellt den Schutz von Natur und Umwelt aus der übergeordneten Sicht Europa´s in den Mittelpunkt“ unterstreicht Marion Hammerl. Damit ist LIFE ein besonders wichtiges Finanzierungsinstrument für die Umweltorganisationen, die ja nicht immer mit den Strategien und Prioritäten der Politik übereinstimmen. „Einen LIFE-Antrag zu formulieren ist anspruchsvoll und erfordert klare Vorstellungen, Kenntnisse, Zeit und Ressourcen“, berichtet Marion Hammerl. Von 900 – 1000 Anträgen die bei einer jährlichen Ausschreibung eingehen, schaffen es dann auch nur 100 – 130 Anträge zur Bewilligung.

Es geht aber nicht nur um Finanzen; ein LIFE-Antrag – erfolgreich oder nicht – hilft, die Projekte besser zu durchdenken und zu strukturieren. Bei der Umsetzung werden die Projektträger von fachlich versierten Monitoring-Teams begleitet – überwiegend Menschen die wissen, dass ein Projekt nicht immer reibungslos umgesetzt werden kann, ungeplante Herausforderungen gemeistert werden müssen und ab und zu Flexibilität erforderlich ist.

„LIFE hat die Struktur und die Arbeitsweise der Bodensee-Stiftung positiv beeinflusst und bestärkt uns in unserem Ziel, den Natur- und Umweltschutz in Europa voranzubringen“, so Marion Hammerl. EU-LIFE steht wie kein anderes Programm für positive und nachhaltige Entwicklungen in Europa – ein Lichtblick in so traurigen Zeiten wie wir sie aktuell erleben.

Ein Überblick über laufende und abgeschlossene EU-LIFE-Projekte der Bodensee-Stiftung findet sich auf der Webseite www.bodensee-stiftung.org

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