Eine neue, in der Wissenschaftszeitschrift „Nature“ erscheinende Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Zusammenspiel von Klimawandel und intensiver Landnutzung einen besonders zerstörerischen Effekt auf viele Insektenpopulationen hat. Für die Studie haben Wissenschaftler:innen vom University College London Daten zur Temperaturveränderung und zur Veränderung der Landnutzung von 6000 verschiedenen Orten weltweit untersucht und mit Daten zu den Beständen von knapp 18.000 Insektenarten kombiniert. In den am stärksten betroffenen Regionen wurde demnach ein Rückgang der Zahl der Insekten um fast 50 Prozent festgestellt.

Dazu sagt Dr. Josephine Kuczyk, Projektmanagern Insektenschutz beim WWF Deutschland:

„Die neue Studie zur weltweiten Situation der Insektenpopulationen bestätigt den seit Jahrzehnten andauernden Trend der in erschreckendem Ausmaß abnehmenden Artenvielfalt. Der Bestand der Insekten ist, nach allem was wir wissen, besonders durch den Verlust natürlicher Lebensräume, die intensive Landwirtschaft und die damit einhergehende Belastung der Böden mit Agrarchemikalien, durch die Auswirkungen des Klimawandels und die sogenannte Lichtverschmutzung bedroht.

Um diesen Trend zu bremsen, müssen wir auch außerhalb von Schutzgebieten wirksame Naturschutzmaßnahmen ergreifen und mit aller Kraft dem Klimawandel entgegenwirken. Was die Landwirtschaft anbelangt, wird das nur gelingen, wenn Politik, Landwirtschaft und die Akteure des Umweltschutzes an einem Strang ziehen. Die bei uns in Deutschland zuletzt in der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ gemeinschaftlich ausgearbeiteten Maßnahmen für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Landnutzung sind hier wegweisend und müssen schnellstmöglich umgesetzt werden.

Der Schutz der Insekten ist kein Selbstzweck. Die Insektenpopulationen sind nicht nur ein Hort ungeheurer Vielfalt und faszinierender Schönheit. Insekten erbringen überlebenswichtige Leistungen für unsere Ökosysteme. Die Lebensgrundlagen des Menschen sind eng mit dem Überleben der Insekten verknüpft.“  

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