In vielen Häfen an Nord- und Ostsee werden in diesen Tagen die Sportboote wieder zu Wasser gelassen. Wassersportler und Wassersportlerinnen überführen Segel- und Motorboote zu den Saisonliegeplätzen. Kiteboards und Kajaks werden aus den Schuppen geholt. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verzeichnet regelmäßig besonders an den Tagen um Ostern steigende Einsatzzahlen für den Wassersport.

Bereits in der vergangenen Woche mussten die Seenotretter drei Mädchen auf der Schlei aus einem Kanu retten. In der Nordsee gerieten Segler in Lebensgefahr und mussten ihr Segelboot aufgeben. Und in den Boddengewässern am Darß befreiten die Seenotretter eine aufgelaufene Motoryacht.

Zwei Mal war dabei die Zeit, Menschenleben zu retten, äußerst knapp. Manchmal reicht sie nicht aus. Auch bei Dunkelheit und schwerem Sturm sind die Seenotretter rund um die Uhr einsatzbereit. Ob sie Angst verspüren, werden sie oft gefragt, und oft ist die Antwort zu hören: „Angst nicht. Aber du darfst nie den Respekt vor der See verlieren.“

So gehört für die Seenotretter die persönliche Schutzausrüstung auf See zur selbstverständlichen Pflicht – wie das auch bei jedem Menschen sein sollte, der Wassersport betreibt. Eine für Gewicht und Bekleidung passende Rettungsweste muss so angelegt sein, dass sie beim Sturz ins Wasser zuverlässig schützt. Entscheidend für das Überleben im Wasser ist, dass das entsprechende höchstzulässige Gewicht nicht überschritten wird und die Weste perfekt sitzt. Rettungswesten halten nicht ewig. Sie sind auf See die Lebensversicherung. Deshalb müssen die Westen regelmäßig gewartet werden, wie es von den Herstellern empfohlen wird. Noch besser ist es, gar nicht erst über Bord zu stürzen. Bei schlechtem Wetter und nachts heißt es deshalb: Lifelines tragen und sich einpicken – also die Lifeline an den dafür vorgesehenen Punkten oder Laufleinen befestigen.

Zu den häufigsten Einsätzen für den Wassersport zählten auch in der Saison 2021 Grundberührungen und Maschinenprobleme. Dies legt nahe, dass Wassersportler vor allem ihrer Navigation, im Vorwege aber auch der Maschinenwartung noch mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen sollten.

Bei vielen Einsätzen der Seenotretter kommt es zum Glück durch rechtzeitige Hilfeleistung nicht zu lebensbedrohlichen Seenotfällen. Aber dennoch: Der beste Einsatz ist der, der nicht gefahren werden muss.

Wie können Wassersportler und Wassersportlerinnen sich auf die Saison vorbereiten?

Unter sicher-auf-see.de gibt es viele wertvolle Tipps für verschiedene Wassersportarten.

Dort können Wassersportler außerdem die Broschüre „Sicher auf See“ kostenfrei bestellen und die Sicherheits-App SafeTrx der Seenotretter herunterladen (kostenlos für iOS und Android in den AppStores). Einfach die Checklisten in der App zum Saisonstart abhaken. Diese können individuell für Fahrzeug oder Sportart angepasst und gespeichert werden.

 

Über Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, der deutschen Rettungsleitstelle See (international: MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre). Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen annähernd 86.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundespräsident.

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