An der Hochschule Flensburg versucht Doktorand Akira Stiebeling ein Problem zu lösen: Wie kann Gülle von Schadstoffen befreit werden? Seine Lösung ist ein Pilz.

Akira Stiebeling sucht den Super-Pilz. Es klingt ein wenig nach dem neuen Format einer Casting-Show, wenn der Doktorand erklärt, woran er gerade forscht: „Ich spüre aus vielen marinen Pilzen die talentierten auf.“ Sie müssen das entsprechende Enzymsystem haben, um Schadstoffe aus Klärschlamm und Gülle ziehen zu können. So soll die Landwirtschaft nachhaltiger werden.

Nach seinem Studium der Forst- und Agrarwissenschaften arbeitete Akira Stiebeling in einem Milchvieh-Betrieb in der Nähe von Husum. Hier stieß er auf ein Problem: Klärschlamm und Gülle werden als organische Dünger verwendet. „Das macht durchaus Sinn, denn der Dünger muss nicht extra produziert werden und bindet Kohlenstoff aus der Luft“, sagt Stiebeling. „Aber Gülle ist oft mit Tierarzneimitteln, mit Antibiotika belastet.“ Diesen negativen Nebeneffekt möchte er vermeiden – mit Hilfe von Pilzen. „Pilze haben ein starkes Enzymsystem, um Moleküle abzubauen und sie können auch organische Schadstoffe, also Arzneimittel, zersetzen“, erklärt der Doktorand. Nun will er untersuchen, ob sich dieser Mechanismus auch auf Gülle und Klärschlamm übertragen lässt.

Pilze haben ein starkes Enzymsystem, um Moleküle abzubauen und sie können auch organische Schadstoffe, also Arzneimittel, zersetzen
– Akira Stiebeling

Dazu forscht Akira Stiebeling seit August vergangenen Jahres am Fachbereich Energie und Biotechnologie der Hochschule Flensburg. Hier findet er eine Vielzahl Meerespilze aus der marinen Umwelt, die er derzeit darauf testet, wie gut sie Schadstoffe abbauen. „Ich hoffe, ich finde mehrere Pilze, die ich dann mit der Gülle in Kontakt bringen kann“, sagt Stiebeling, der durchaus weiß, dass es weitere belastende Stoffe wie Mikroplastik und Schwermetalle gibt. Er fokussiert sich aber auf die Arzneimittel.      

Dass seine Forschung später einmal einen praktischen Nutzen haben wird, davon ist Akira Stiebeling fest überzeugt. Natürlich gebe es noch keine entsprechende Infrastruktur, das sei aber kein großes Hindernis. „Mikroorganismen werden ja heute schon in der Landwirtschaft eingesetzt. Warum soll das nicht im Bereich der Gülle gehen?“

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