Caritas macht unter #DauerhafterLockdown auf Verarmung und Vereinsamung von langzeitarbeitslosen Menschen aufmerksam und fordert eine Stärkung der öffentlich geförderten Beschäftigung

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in Baden-Württemberg während Corona stark angestiegen. So waren im März 2020 rund 50.500 Menschen langzeitarbeitslos, ein Jahr später waren es rund 74.000 Menschen und damit mehr als jeder dritte der arbeitslosen Menschen (34,8 Prozent) im Land. Um auf die belastende Situation von langzeitarbeitslosen Menschen aufmerksam zu machen, schließen sich Caritas-Träger in Baden-Württemberg rund um den Tag der Arbeit der bundesweiten Kampagne #DauerhafterLockdown an. In Lörrach und Reutlingen gehen sie beispielsweise aktiv mit Politikern ins Gespräch, andernorts wird die Kampagne per Social Media unterstützt. „Je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schwieriger wird es für die Betroffenen, wieder eine Anstellung zu finden“, so die Caritasdirektorinnen Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Birgit Schaer (Freiburg). „Mit der Langzeitarbeitslosigkeit wachsen schnell die Probleme: die Menschen verarmen und vereinsamen. Häufig kommen auch psychische Erkrankungen dazu, weil die Tagesstruktur allmählich verloren geht, eine sinnstiftende Arbeit fehlt und die Arbeitssuche sehr belastet.“ Am Ende verfestige sich die schwierige Lage. Hier gelte es dringend gegenzusteuern.

Während die Mehrheit der Bundesbürger nach dem Lockdown wieder nahezu uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilhaben kann, ist für langzeitarbeitslose Menschen und deren Familien das Leben ein dauerhafter Lockdown. Mit zehn Thesen umreißt die Kampagne #DauerhafterLockdown diese Lebensrealität. Die Thesen lauten etwa „Arbeitslose Menschen sind Verlierer der Krise“ oder „Ein Großteil der Langzeitarbeitslosen hat ohne Förderung keine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt“. Die Kampagne betont insbesondere die Chancen, die eine öffentlich geförderte Beschäftigung in Kombination mit einer intensiven sozialpädagogischen Begleitung entfalten kann. Eine solche Förderung unterstützt positiv, dass sich die Betroffenen stabilisieren, so die Erfahrung der Caritas. Die Menschen werden dann nicht nur beruflich qualifiziert, sie erfahren gleichzeitig soziale Teilhabe. Auch Caritas-Fachkräfte begleiten Langzeitarbeitslose, die staatlich über das Teilhabechancengesetz gefördert werden, beispielsweise in Second-Hand-Kaufhäusern oder beim Stromsparcheck der Caritas. „In der Stärkung dieser öffentlich geförderten Beschäftigung mit pädagogischer Begleitung sehen wir eine große Chance“, so Schaer und Holuscha-Uhlenbrock. Um mehr Menschen zu erreichen, ruft die Caritas daher das Land Baden-Württemberg dazu auf, diese Angebote inhaltlich weiter zu entwickeln und mit Modellprojekten und Programmen mehr langzeitarbeitslose Menschen zu fördern.

Nach maximal fünf Jahren enden derzeit alle Möglichkeiten, Langzeitarbeitslose mit einem Zu-schuss zu den Lohnkosten zu beschäftigen. Es zeigt sich aber, dass auch nach langer Förderung manche Geförderten keine dauerhafte Arbeit ohne ergänzenden Lohnkostenzuschuss finden können. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen (über 58 Jahre), Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten und mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wie etwa einer psychischen Erkrankung. Damit diese Menschen nach Auslaufen der Förderung nicht erneut in Arbeitslosigkeit und soziale Isolation geraten, ruft die Caritas das Land Baden-Württemberg zudem auf, ein Landesprojekt aufzulegen, das diesen Menschen eine Perspektive und soziale Teilhabe ermöglicht.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.dauerhafter-lockdown.de/

 

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