Neben diesem freudigen Anlass gibt es jedoch auch Grund zur Besorgnis: Westliche Gorillas sind in ihrem natürlichen Lebensraum vom Aussterben bedroht. Die Zerstörung des Lebensraums und die Jagd haben die Gorilla-Population stark dezimiert und die Zahlen nehmen stetig weiter ab. Immer weniger Tiere bewohnen die tropischen Regenwälder Kameruns, der Zentralafrikanischen Republik, Gabuns und der Republik Kongo.
Gorillas sind mit bis zu 200 kg Körpergewicht die größten Affen. Trotz ihres sehr respekteinflößenden Aussehens leben sie friedlich im engen Familienverbund zusammen und sind sehr sozial. Konflikte werden durch beeindruckendes Gebrüll, Gestik und Kraftdemonstration ausgetragen. Die sanften Riesen leben außerdem streng vegetarisch. Ein ausgewachsener Gorilla frisst täglich 15 bis 20 kg Blätter, Gräser, Knollen, Rinde und Früchte.
Im Zoo Berlin leben außer Gorilla-Seniorin Fatou noch Silberrücken Sango (17) sowie die Weibchen Djambala (20), Mpenzi (36) und Bibi (25) mit Töchterchen Tilla (1) – dem jüngsten Mitglied der Gorillafamilie im Zoo Berlin.
Hintergrund:
Fatou gilt mit ihren stolzen 65 Jahren als der älteste Gorilla der Welt. Ihr genaues Alter ist unbekannt, denn die Gorilla-Seniorin kam 1959 Erzählungen nach durch kuriose Umstände nach Berlin: Nachdem ein Matrose den kleinen Gorilla als Zahlungsmittel in einer Gastwirtschaft im französischen Marseille einsetzte, kam sie schließlich über Umwege in den Zoo Berlin. Beim Zeitpunkt ihrer Ankunft wurde Fatou auf ein zartes Alter von zwei Jahren geschätzt. Seit mehr als 60 Jahren lebt die Gorilla-Dame im Zoo und gehört – wie einst Knautschke, Bulette und Co. – zu den prominentesten Bewohnern. Fatou ist jedoch nicht das älteste Tier im Zoo Berlin. Bereits 1948 kam der Flamingo mit dem passenden Namen Ingo als Jungtier in den Zoo und ist damit mittlerweile mindestens 71 Jahre alt.
Als eine der ältesten gehört Fatou zu den wenigen Tieren des Zoos, die noch aus dem natürlichen Lebensraum stammen. Mittlerweile sind fast alle Zoo- und Tierpark-Tiere in zoologischen Einrichtungen geboren worden. Während es in den 50er und 60er Jahren noch Normalität war, Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum in einen Zoo zu bringen, funktioniert das Prinzip des Zoos als Arche heute genau umgekehrt. In einigen Fällen können einst in der Natur ausgestorbene Tiere wie Wisent, Przewalskipferd und Co. mit Hilfe von Zoologischen Gärten wieder in ihre natürlichen Lebensräume zurückgebracht werden. Weitere Informationen dazu: www.zoo-berlin.de/zooalsarche
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