„Es ist erschreckend, dass die Zahl der Interessierten an einer dualen Ausbildung in Sachsen seit Beginn der Pandemie von 16.000 auf etwas mehr als 14.300 und damit um über 10% zurück gegangen ist. Hier müssen die Unternehmen mit Blick auf ihre betriebliche Fachkräfteentwicklung alarmiert sein und sich fragen lassen, warum die jungen Menschen eher ein Studium oder den Weggang in ein anderes Bundesland wählen, statt eine duale Ausbildung in Sachsen zu beginnen“, sagte Vincent Drews, Bezirksjugendsekretär der DGB-Jugend Sachsen.
Die Antwort liege aus Sicht der Gewerkschaftsjugend „auf der Hand“. Es reiche eben nicht, Ausbildungsplätze anzubieten, sondern es müssten gute Ausbildungsplätze sein, um die Jugendlichen in Sachsen zu halten und „für eine duale Ausbildung zu begeistern“.
„Sachsen braucht eine Offensive, um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen. Elementar ist dafür, dass Ausbildungsbetriebe tarifgebunden sind und den Auszubildenden eine Perspektive durch Übernahme nach der Ausbildung bieten. Die Ausbildungsvergütungen müssen sich deutlich von der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung abheben, die Vereinbarkeit von Ausbildungsphasen im Betrieb und an der Berufsschule muss gewährleistet werden und es muss verbindliche Ausbildungspläne geben“, benennt Drews die wichtigsten Kriterien.
Erfreulich sei, dass die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze in Sachsen mit 17.500 wieder das Niveau von 2019 und damit von vor der Corona-Pandemie erreicht habe. Damit gäbe es in Sachsen ausreichend Ausbildungsplätze, um allen Interessierten ein Angebot machen zu können. „Wenn man allerdings ins Detail geht zeigt sich, dass nicht immer ein Platz in der Wunschausbildung zur Verfügung steht. Um weiter duale Ausbildungsplätze zu fördern und ausbildende Betriebe zu unterstützen, braucht es die Umlagefinanzierung im Rahmen der Ausbildungsgarantie, die im Ampel-Koalitionsvertrag auf Bundesebene vereinbart ist. Damit kann den Betrieben, die ausbilden, auch finanziell geholfen werden und so auf lange Sicht das Angebot an Ausbildungsplätzen in Sachsen gesichert werden“, so Drews abschließend.
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