Mit großer Besorgnis nimmt auch der BUND Sachsen die Auswirkungen des Angriffskriegs Putins auf die Ukraine wahr – und die Diskussion darüber. Unser Erdöl stammt zu rund einem Drittel aus Russland, unsere Steinkohle und unser Erdgas gar zur Hälfte. Und fast zwei Drittel der Exporte Russlands, meist von Staatsunternehmen, sind fossile Brennstoffe. Auch 20 Prozent der Uran-Importe in die EU kommen außerdem erneut aus Russland, 40 Prozent von dessen Vasallenstaat Kasachstan. Dennoch wird in Sachsen, Deutschland und der EU von vielen Akteuren ein weiteres oder gar ein längeres Festhalten an fossilen Brennstoffen in allen Sektoren sowie gar Laufzeitverlängerungen für Kohle- und Atomkraftwerke gefordert. Oder ein Umstieg aus Quellen aus anderen Ländern als Russland, obwohl damit der Preis für fossile Brennstoffe am Weltmarkt hochgehalten und weiter der Angriffskrieg von uns finanziert würde.

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, kommentiert: „Wir brauchen zeitnah einen weitgehenden Importstopp von fossilen Brennstoffen aus Russland. Sonst verlieren wir am Ende sowohl unsere Sicherheit als auch ein stabiles Klima – ohne beides kann es unser freiheitliches Leben jedoch nicht länger geben. Denn weitere Putin‘sche Eroberungskriege sind mehr als nur denkbar, solange er genug Geld hat. Zeitweilige ökonomische Einbußen sind dann vielleicht doch die zwar unangenehme, aber weit eher erträgliche Alternative, zumal die erneuerbaren Energien weit schneller ausgebaut werden können als bislang.“

Auch Ideen, die ökologische Agrarwende wegen des Krieges zu stoppen, gehen genau in die falsche Richtung. Die EU und andere Länder sind bislang massiv von russischen und ukrainischen Getreide-Importen abhängig, auch als Tierfutter – und die russischen fossilen Brennstoffe machen wir zu Mineraldünger. Essen wir deutlich pflanzlicher, lösen wir diese Abhängigkeiten und sorgen zugleich für Ernährungssicherheit. Denn eine tierische Kalorie frisst im Schnitt sieben pflanzliche Kalorien.

Ekardt: „Eine mutige Politik ist nur möglich, wenn wir alle in Europa signalisieren, dass wir zu Einschnitten bereit sind. Sind uns 22 statt 19 Grad in der Wohnung heute so wichtig, dass wir dafür auf Dauer unsere Freiheit aufgeben – und nebenbei noch die Klimakatastrophe in Kauf nehmen? Wir können uns politisch engagieren und intelligenter konsumieren. Heizung runterdrehen, Autos stehen lassen, Flüge bleiben lassen, auf Kunststoffe verzichten. Freiheit, Sicherheit und Klimaschutz gibt es nur mit Postfossilität.“

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