Am heutigen Tag wurde die interaktive Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ im Deutschen Bundestag virtuell durch Bundestagsvizepräsidenten Katrin Göring-Eckhardt eröffnet. Weitere Grußbotschaften sprachen Prof. Dr. Lars Castellucci, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Inneres und Heimat, MdB Stefan Seidler (SSW) und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat MdB Johann Saathoff. Auch die Vorsitzende des Minderheitenrates Gitte Hougaard-Werner und die Sprecherin des Bundesraats för Nedderdüütsch Dr. Saskia Luther begleiteten die Ausstellungseröffnung mit Grußworten.

Die Wanderausstellung ist die erste gemeinsame Präsentation der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands – der Lausitzer Sorben, der deutschen Sinti und Roma, der dänischen Minderheit und der friesischen Volksgruppe – sowie der Sprechergruppe Niederdeutsch dieser Art.

Die Ausstellung ermöglicht eine Beschäftigung mit den fünf Gruppen und stellt dabei auch die Mehrheitsbevölkerung betreffende Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem. Jede der sechs Ausstellungsstationen unterscheidet sich durch ihre einzigartige Architektur. An beispielhaften Erzählungen wird Einblick in die spannungsreiche Beziehungsgeschichte zur Mehrheitsgesellschaft gegeben, die Zwischenmenschliches ebenso berührt wie ein weites staatliches Geschichtsfeld der Minderheitenpolitik. Eine Zentralstation informiert die Besucher der Ausstellung zu den minderheitenpolitischen Rahmenbedingungen und Schutzabkommen in Deutschland und Europa.

Motivation und Ziel der Ausstellung ist es, Wissensdefizite zu den vier autochthonen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch in Politik und Gesellschaft abzubauen, Interesse zu wecken und das Verständnis für Belange, Kultur und Sprachen der Minderheiten als wichtigen Bestandteil einer vielfältigen Gesellschaft zu fördern.

Die im Deutschen Bundestag erstpräsentierte Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands sowie des Bundesraats för Nedderdüütsch.

Nach vier Jahren intensiver Vorbereitungszeit wird die Wanderausstellung nun bis 2027 bundesweit an verschiedenen Standorten in allen 16 Bundesländern zu sehen sein. Interessierte Institutionen sind eingeladen, die Ausstellung vor Ort zu präsentieren.

Den Link zur virtuellen Eröffnung der Ausstellung finden Sie hier:
https://www.bundestag.de/ausstellung-minderheiten

Die multimediale Ausstellung wurde durch das Minderheitensekretariat unter der Projektleitung von Judit Šołćina/Scholze konzipiert und erstellt. Verantwortlich für das Projektmanagement sind Johanna Panse und Veronika Bjarsch. Kurator der Ausstellung ist Dr. Robert Lorenc. Gestaltet wurde die Ausstellung von buerojolas Berlin, der Ausstellungsbau erfolgte durch die Firma rotes pferd, Berlin.

Wissenschaftlich begleitet und beraten wird die Wanderausstellung durch ein Expertengremium mit Vertretern folgender Institutionen der fünf Gruppen:

Des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma Heidelberg, des Niederdeutschsekretariats Hamburg, des Nordfriisk Instituut Bräist/Bredstedt, der Ostfriesischen Landschaft, Plattdüütskbüro Auerk/Aurich, des Seelter Buund Seelterlound/Saterland, des Serbski muzej/Sorbischen Museums Budyšin/Bautzen, der Städtischen Sammlungen, Serbski muzej/Wendisches/Museum Chóśebuz/Cottbus sowie der Sydslesvigsk Forening Flensborg/Flensburg.

Die Wanderausstellung wird durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.

Im Namen des Minderheitenrates der vier autochthonen nationalen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands sprach dessen Vorsitzende Gitte Hougaard-Werner allen am Ausstellungsprojekt Beteiligten ihren ausdrücklichen Dank aus:

„Durch den professionellen und unermüdlichen Einsatz von Projekt- und Expertenteam, von Gestaltern und Ausstellungsbauern ist eine facettenreiche, informative und anschauliche Ausstellung entstanden, die auf ihrem Weg durch die Republik Aufmerksamkeit erregen und dringendes Interesse wecken wird. Dessen bin ich mir sicher, und dafür möchte ich allen Beteiligten unseren großen Dank und große Anerkennung aussprechen. 

Ebenso gilt unser Dank dem Bundesministerium des Innern und für Heimat, das es mit großzügigen Fördermitteln ermöglicht hat, die Ausstellung über den zunächst geplanten Umfang hinaus zu einer anspruchsvollen, multimedialen Präsentation zu entwickeln. 

Und natürlich gilt unser Dank insbesondere der Präsidentin des Deutschen Bundestages und seinen Mitgliedern, die sich für eine Eröffnung der Ausstellung im eigenen Hause stark gemacht und diese heute möglich gemacht haben.“

Die vom 17. März bis zum 8. April präsentierte Ausstellung kann unter Beachtung der geltenden Pandemie-Bestimmungen montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im Paul-Löbe-Haus besucht werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.bundestag.de/ausstellung-minderheiten.

Die Ausstellung soll mit einer Finissage am 4. April aus dem Bundestag verabschiedet werden.

Informationen zur Wanderausstellung und den Buchungsmöglichkeiten finden Sie auch auf der ausstellungseigenen Webseite www.washeissthierminderheit.de

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http://www.minderheitensekretariat.de

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