Der kabelgebundene Bodensauger war lange der Standard in Deutschland. In den letzten Jahren hat sich jedoch viel getan: Nasssauger erobern die Privathaushalte, Akkusauger werden nicht mehr überwiegend als Zweitgeräte angeschafft und Allergiker können aufgrund besserer Filter aufatmen. Verbraucher achten zudem verstärkt auf Stromverbrauch und Umweltfreundlichkeit der Geräte. Wann sich eine Neuanschaffung lohnt und was Käufer dabei berücksichtigen sollten, erklärt TÜV SÜD-Produktexperte Markus Nohe.

Faktencheck: Welche Informationen sind noch aktuell, welche überholt?

Markus Nohe überprüft im Rahmen seiner Produkttests nicht nur die Angaben der Hersteller, sondern vergleicht seine Ergebnisse auch mit dem Wissensstand der Verbraucher: „Insgesamt werden die Geräte nicht nur immer leistungsfähiger, sondern auch umweltschonender, benutzerfreundlicher und vielseitiger in der Anwendung. Das hat sich jedoch noch nicht bei allen Interessenten herumgesprochen.“ Daher hat der Produktexperte die wichtigsten Vorurteile in einer kurzen Übersicht zusammengestellt:

„Akkusauger sind ausschließlich für kleine Wohnungen oder als Zweitgerät geeignet.“

Bezogen auf die Leistung ist das falsch. Gute Geräte reinigen inzwischen genauso gut wie kabelgebundene Modelle, vor allem auf Hartböden oder kurzflorigen Teppichen. Die Akkus sind inzwischen deutlich langlebiger geworden und nicht mehr so schwer, so dass die Handhabung angenehmer wird. Wer sich für einen guten Akkusauger interessiert, muss jedoch häufig noch tiefer in die Tasche greifen als für ein vergleichbares kabelgebundenes Gerät. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Preisvergleich.

„Kabelgebundene Sauger sind umweltfreundlicher.“

Nicht unbedingt. Auf höchster Leistungsstufe verbrauchen sie mehr Energie als Akkusauger; daher sollte unbedingt eine Stufe zurückgeschaltet werden, wenn die größte Saugleistung nicht erforderlich ist. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Verbraucher dauerhaft mit zu viel Power saugen. Bei Akkusaugern ist andererseits entscheidend, wie langlebig der verbaute Akku ist und ob er als Ersatzteil erhältlich ist, falls doch einmal ein Austausch erforderlich ist.

„Nasssauger lohnen sich nur für große Wohnbereiche.“

Nicht mehr aktuell. Viele verbinden mit dem Gedanken an Nasssauger noch die wuchtigen gelbschwarzen Modelle, die besonders im Gewerbe eingesetzt werden. Längst gibt es aber Geräte mit kleinerem Wassertank, die sich auch für Bewohner von Mehrfamilienhäusern eignen. Besonders Tierbesitzer und Allergiker mit Fliesen- oder Parkettboden profitieren von diesem Prinzip. Nasssauger gibt es inzwischen auch als Akkumodell. Tipp: Die feucht zu reinigende Fläche beeinflusst die Größe des Tanks. Außerdem sollten Kunden darauf achten, wie problemlos zwischen Nass- und Trockenreinigung gewechselt werden kann.

„Bodensauger sind unhandlich.“

Kommt darauf an. Natürlich kann ein Handgerät leichter verstaut werden und auch die Reinigung von Treppen geht leichter. Dafür erreichen die Teleskoprohre von Bodensaugern jeden Winkel am Boden und sogar die Spinnweben an der Decke. Die Arme und Handgelenke werden mit weniger Gewicht belastet. Damit er Möbel gut umfahren kann, braucht der Sauger mindestens drei kleine Rollen, von denen sich eine um 360 Grad drehen lassen sollte. Außerdem sollte der Käufer auf das Gewicht des jeweiligen Modells achten, hier gibt es große Unterschiede.

„Je stärker, desto besser.“

Jein. Zwar führt mehr Power grundsätzlich zu einer höheren Reinigungsleistung. Inzwischen sind jedoch meisten modernen Geräte wesentlich leistungsfähiger als im üblichen Einsatz erforderlich. Ein Betrieb auf voller Leistung erhöht nicht nur die Stromrechnung, sondern auch die Lautstärke. Auch beim Gerät selbst ist mehr nicht unbedingt besser: Wer beispielsweise überwiegend Hartböden hat, kann viel Geld sparen, wenn er bei seinem Sauger auf eine rotierende Bürste verzichtet.

„Filterlose Geräte sind die Zukunft.“

Nur mit Einschränkung. Für viele Verbraucher zählt, dass sie leistungsstark sind, keine Kosten für Filter anfallen und zugleich Abfall vermieden wird. Andere bewerten jedoch die Nachteile höher: Das Entleeren des staub- und schmutzgefüllten Behälters in einen Mülleimer ist nicht jedermanns Sache. Für Allergiker sind diese Geräte grundsätzlich nicht zu empfehlen.

Produkttests für den Verbraucherschutz

Der Gesetzgeber schreibt auch bei Staubsaugern zahlreiche Sicherheits- und Umweltstandards vor. So ist zum Beispiel festgelegt, dass der Wert des ausgeblasenen Staubs in der Abluft höchstens 1,00 % betragen darf. Die Saugleistung ist übrigens seit dem Jahr 2017 auf 900 Watt limitiert. Aufgrund der technischen Verbesserungen der letzten Jahre sind die modernen Geräte jedoch Oldtimern mit scheinbar höherer Leistung durchaus überlegen. Auch die Lautstärke ist begrenzt: Staubsauger dürfen höchstens 80 Dezibel erreichen – wobei TÜV SÜD zum Schutz des Bedieners und der anderen Hausbewohner einen Wert von unter 75 Dezibel empfiehlt. Markus Nohe zur Rolle von TÜV SÜD: „Die Experten in unserem Testlabor checken nicht nur die elektrische und mechanische Sicherheit der Staubsauger, sondern untersuchen auch, wie sich mögliche Anwenderfehler auswirken könnten. Daher unser dringender Rat an alle Käufer: Achten Sie darauf, dass das Modell das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) und das Oktagon von TÜV SÜD trägt. Dann können Sie sich darauf verlassen, dass die Angaben des Herstellers tatsächlich korrekt sind und das Gerät im Hinblick auf aktuelle Qualitäts- und Sicherheitsstandards objektiv überprüft worden ist.“ Weitere Informationen gibt es unter www.tuvsud.com/ps.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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