Nach zwei Jahren mit digitalen Mitgliederversammlungen lud der Geo-Naturpark nun zur Frühjahrs-Zusammenkunft in Präsenz nach Reichelsheim ein. Entsprechend hoch war die Resonanz unter den 102 Mitgliedskommunen und 7 Landkreisen – die unter Pandemiebedingungen bestuhlte Reichenberghalle war bis auf den letzten Platz besetzt. Dort wurde nicht nur deutlich, dass das Interesse der Menschen an der Natur, an der Wirkung von Wald, Wandern und Erholung auf Körper und Seele ungebrochen ist. Es ging insbesondere auch um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen – ob Klima oder biologische Vielfalt – und darum, dies gemeinsam und vernetzt zu tun mit vielen Partnern in der Region und auf der ganzen Welt. Dass bei der Fülle an Projekten, Ideen und Kooperationen das Ergebnis der internationalen Überprüfung auch für die kommenden vier Jahre auf "grün" steht, war dann auch keine wirkliche Überraschung, sondern sehr erfreuliche Bestätigung der gemeinsam geleisteten Arbeit auf allen Ebenen.

In der vollbesetzten Reichenberghalle erwartete die Mitglieder des Geo-Naturparks eine prallgefüllte Tagesordnung – vom Haushalt über besondere Jubiläen und ausgewählte Projekte bis hin zur Digitalisierung von Wanderwegen und der Verkündung des Ergebnisses zur internationalen Überprüfung.

Unter Vorsitz des Bergsträßer Landrats Christian Engelhardt präsentierten Geschäftsführerin Dr. Jutta Weber und ihr Team zahlreiche Meilensteine ihrer vielfältigen Arbeit aus dem laufenden Jahr. Dies schlägt sich in einem Zahlenwerk nieder, das ein Volumen von etwa 2,2 Millionen Euro umfasst und über 250 Projekte beinhaltet. Dabei reicht das Spektrum von der Panoramaliege am Wanderweg über thematische Erlebnispfade und Geopunkte bis hin zu Schulprojekten, Kooperationen mit Universitäten und digital-analogen Ansätzen. Hier fungiert der Geo-Naturpark als Ideengeber, Förderer und Kümmerer – und bringt Themen und Menschen zusammen. Klammer bei allen Projekten ist das Zusammenwirken im Sinne der Globalen Nachhaltigkeitsziele und deren Verankerung und Vermittlung vor Ort. Denn eines ist offensichtlich: ohne unsere natürlichen Lebensgrundlagen – ob Klima, biologische Vielfalt, Wald oder Landschaft – können wir nicht existieren. Bei der anschaulichen Vermittlung dieser Werte spielen auch die Geopark-Ranger und Vor-Ort-Teams eine wichtige Rolle, wie die hohe Resonanz zu den angebotenen Veranstaltungen auch in diesem Jahr wieder zeigt.

Und auch in Sachen Digitalisierung hat man neue Pläne, wie etwa die komplette Überarbeitung der Webseite oder die Ausstattung der Informationseinrichtungen mit neuen Terminals, die durch eine Förderung des Landes Hessen ermöglicht wird. Ebenfalls auf der Agenda steht die Digitalisierung der Wanderwege, die sukzessive erfolgen wird, denn das zu erfassende Streckennetz umfasst stolze 5.400 km. Und auch für das Jahr 2023, für das man sich schon jetzt gedanklich warmläuft, steht wieder ein großes Portfolio an Förderprojekten für die Mitgliedskommunen zur Verfügung, um unsere Natur zu erhalten und zugleich nachhaltig erlebbar zu machen.

Weitere erfreuliche Highlights sind gleich mehrere Jubiläen, die der Geo-Naturpark in diesem Jahr feiert und die zeigen, wie kontinuierlich und weitblickend er die Region seit zwei Jahrzehnten gestaltet und weiterentwickelt. So blickt er auf nunmehr 20 Jahre internationale Mitgliedschaft im Europäischen Geopark-Netzwerk zurück und gestaltet auch dort seither vieles maßgeblich mit. Ebenfalls vor 20 Jahren wurde am Felsenmeer das erste Geotop des Jahres ausgerufen und das erste Geopark-vor-Ort-Team ausgebildet – allesamt bewährte Formate, die in der Region fest verankert sind und zugleich auch international beispielgebend wurden. Die Jubiläen werden im Rahmen mehrerer Veranstaltungen im Jahresverlauf gefeiert, darunter der Saisonauftakt am Felsenmeer (3. April), der Geo- Naturparktag (5. Juni) oder auch der Tag des Geotops (18. September).

Und auch der letzte Punkt auf der Agenda hatte es noch einmal in sich: die Verkündung des überaus erfreulichen Ergebnisses zur internationalen Überprüfung des UNESCO-Siegels, die im vergangenen Jahr stattgefunden hatte. In deren Rahmen wurden an fünf Tagen drei Bundesländer, sieben Landkreise sowie 20 Orte mit zahlreichen Einzelprojekten und mehr als 50 Kooperationspartnern in Augenschein genommen. Die Mühen haben sich gelohnt: Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat erneut mit Bestnoten bestanden und darf damit das Siegel "UNESCO Global Geopark" für weitere vier Jahre tragen! Aus diesem Anlass freute sich der Vorsitzende, Landrat Christian Engelhardt, allen Mitgliedskommunen zum Abschluss der Mitgliederversammlung eine entsprechende UNESCO-Plakette zu überreichen und dankte zugleich der Geschäftsführerin und ihrem Team für deren hervorragende Arbeit. Dabei betonte er nochmals, wie wichtig dabei das Gemeinsame, das Verbindende, die Vernetzung und die guten Perspektiven sind – daher ist die erreichte "Grüne Karte" zugleich und im besten Sinne eine Gemeinschaftsleistung aller Mitglieder, Partner und Ehrenamtlichen. Da kann man nur wünschen: weiter so – im Sinne der Region und der Menschen!

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