Nach fünfjähriger Arbeit gibt es nun die neue Lutherbibel 2017 auch vollständig in Punktschrift. Die Gesamtausgabe der Heiligen Schrift in Kurzschrift umfasst 39 Bände inklusive der Apokryphen, der Spätschriften des Alten Testaments, und der Anhänge. Auch blinde Menschen lesen, indem sie ihre Schrift fühlen, deren Buchstaben durch sechs Punkte gebildet werden. Deshalb heißt diese Schrift Punktschrift und wird nach ihrem Erfinder Louis Braille auch Brailleschrift genannt.

Jeder Band hat die Größe eines schmalen DIN A4-Aktenordners. „Wir sind sehr froh, die Bibel endlich beendet zu haben“, sagte Pfarrerin Barbara Brusius, die das Projekt für den Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) geleitet hat: „Eigenständig in meiner Bibel lesen zu können, das ist für alle Menschen wichtig. Auch blinde Menschen wollen dies selbständig tun.“

Sich eine Bibel leisten zu können, das sei bei der Punktschrift nicht selbstverständlich. „Wir sind froh, dass dank hoher Subventionen durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wir die Preise für die Kunden subventionieren können. 100 Euro für ein gesamtes Neues Testament in neun Bänden klingt trotzdem noch sehr viel, doch der reine Produktionspreis ist fast dreimal so hoch“, so Brusius.

Die ganze Lutherbibel gibt es in Braille-Kurzschrift, es ist eine um 30 bis 40 Prozent eingekürzte Schrift, vergleichbar mit der Stenografie in der Schwarzschrift. Außerdem stehen das Neue Testament sowie die Psalmen auch in Vollschrift zur Verfügung. Weitere Informationen zu Bibeln in Punktschrift finden sich auf der Homepage des DeBeSS unter: www.debess.de.

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