Besonders in der kalten Jahreszeit verbringen viele Menschen die meiste Zeit in geschlossenen Räumen. Fenster werden nur kurz zum Lüften der Wohnräume geöffnet, um die Zimmer nicht auskühlen zu lassen. Dabei ist ausreichend Frischluft maßgeblich, um sich wohlzufühlen. Zudem schützt ein regelmäßiger Luftaustausch vor Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden. Komfortabler als regelmäßiges Fensteröffnen ist eine Lüftungsanlage. Sie sorgt stets für frische Luft, und zwar ohne unbehagliches Abkühlen.

In Wohnräumen sollte etwa alle zwei Stunden die Luft komplett ausgetauscht werden. Auch um Schimmelbildung zu vermeiden, ist es je nach Nutzung deshalb nötig, etwa drei- bis viermal täglich zu lüften. In vielen Gebäuden wird weniger gelüftet. Deshalb werden Lüftungsanlagen empfohlen. Sie versorgen Innenräume gleichmäßig mit Frischluft, ziehen verbrauchte Innenluft ab und transportieren die Feuchtigkeit nach draußen. Die Fenster brauchen dann nur noch geöffnet zu werden, wenn der Wunsch dazu besteht. Lüftungsanlagen vermeiden Wärmeverluste, können je nach verwendeter Technik sogar Wärme aus der Abluft zurückgewinnen und sparen so Heizenergie ein. Damit sorgen Lüftungsanlagen auf die komfortabelste Weise für ausreichend Frischluft und sparen Energie.

Warum Lüftungsanlagen sogar notwendig werden können

Wärmedämmungen und dicht schließende Fenster und Türen insbesondere in Neubauten und sanierten Gebäuden zielen darauf ab, den unkontrollierten Luftaustausch zu verringern. Das Öffnen von Fenstern und Türen ist für den Schutz gegen Feuchtigkeit dann oft nicht ausreichend. Mit einer Lüftungsanlage kann eine kontinuierliche, bedarfsgerechte Lüftung sichergestellt werden. „Ein weiterer Vorteil ist“, erklärt Siri Lena Tholander, Projektkoordinatorin der Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Berlin, „dass Filtersysteme in Lüftungsanlagen Staub, Pollen oder Insekten aus den Wohnräumen fernhalten.“

Varianten von Lüftungsanlagen

Eine Abluftanlage saugt mittels eines Ventilators Innenraumluft an und führt diese ins Freie ab. Frischluft strömt durch Öffnungen in Außenwänden oder Fenstern nach. Eine Zu- und Abluftanlage sorgt im Unterschied dazu für zwei Luftströme. Ein Frischluftstrom wird in die Innenräume transportiert, ein Abluftstrom aus den Innenräumen ins Freie. Diese Variante erlaubt die Verwendung eines Wärmetauschers zur Wärmerückgewinnung. Technischer Aufwand und Kosten sind bei der Zu- und Abluftanlage höher, da ein Rohrnetz erforderlich ist. Dafür spart eine Zu- und Abluftanlage Heizenergie ein. Bei Wohnungsneubauten werden Lüftungsanlagen heute generell empfohlen. Hier bieten sich zentrale Lüftungsanlagen an, da diese schon bei der Planung eines Neubaus berücksichtigt werden können.

Dezentrale Geräte versorgen einzelne Räume mit frischer Luft und können ohne aufwändiges Rohrnetz auch gut in Bestandsgebäuden nachgerüstet werden. Sowohl zentrale wie auch dezentrale Anlagen gibt es als reine Abluftanlagen sowie als Zu- und Abluftanlagen.

Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann dem Gebäude mehr als 90 Prozent der Wärme aus der Abluft wieder zuführen. Das Energieeinsparpotenzial liegt dabei erheblich höher als der Stromverbrauch der Lüftungsanlage.

Was bei der Anschaffung einer Lüftungsanlage zu beachten ist:

  • Der Einbau eine Lüftungsanlage erfordert eine Fachplanung, bei der die Leistungsfähigkeit und der Standort des Lüftungsgeräts, der Rohrleitungen und die Positionen der Lüftungsöffnungen ermittelt werden.
  • Energieeffizienz: Lüftungsanlagen haben ein EU-Effizienzlabel. Die effizientesten Geräte finden sich in der Klasse A+.
  • Geräuscharmer Frischluftgenuss: Zentrale Lüftungsgeräte gehören in den Keller oder in den Technikraum. Dezentrale Geräte sollten möglichst leise sein. Das EU-Effizienzlabel enthält auch Angaben zu Schallemissionen.
  • Die Anschaffungskosten für Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können im Programm Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) finanziell gefördert werden.

Sie haben Fragen zu Lüftungsanlagen und deren Förderung? Lassen Sie sich von uns beraten! Online-Vorträge zu diesem und vielen weiteren Themen finden Sie unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen. Weiterführende Informationen zum Thema Energiesparen erhalten Sie ebenfalls auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Über Verbraucherzentrale Berlin e. V.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte unabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher mit derzeit über 700 Energieberatern und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Jedes Jahr werden mehr als 145.000 Haushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Die durch die Beratungen eines Jahres bewirkten Energieeffizienzmaßnahmen führen zu einer Einsparung an Energie, die einem Güterzug von über 100 km Länge voller Steinkohle entspricht.

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