Kinder in der Ortenau bekommen dank der Grossmann-Stiftung mehr Raum für Bildung, Spiel, Kreativität und Bewegung: Jürgen und Mila Grossmann stellen mit ihrer Grossmann Stiftung dem Ortenauer Kinderschutzbund dauerhaft mietfrei drei Räume über dem Dorint Hotel in Durbach zur Verfügung. Dort startet nach den Osterferien ein neues soziales Projekt, das Kinder auf spielerische Art stärken und unterstützen soll.

„Unser Projekt findet in Kooperation mit der zweiten Klasse der Astrid-Lindgren-Schule in Offenburg statt, die sich aus 30 verschiedenen Nationalitäten zusammensetzt“, erklärt Edith Schreiner, Vorstandsvorsitzende des Kinderschutzbundes, Kreisverband Ortenau. „In einem ersten Schritt haben die Lehrer dort sechs Kinder ausgesucht, die von unserer Unterstützung profitieren könnten.“ Die Kinder werden künftig einen Nachmittag pro Woche von zwei Lehrerinnen und einer Museumspädagogin in den Räumlichkeiten im vierten Stock betreut. „Es geht uns ausdrücklich nicht darum, reinen Nachhilfeunterricht anzubieten“, betont Schreiner. „Wir setzen auf ein gesamtheitliches Konzept, das persönliche Stärke vermittelt, sprachliche Kompetenzen fördert, ein soziales Miteinander ermöglicht und Bewegungsangebote schafft.“

Anfang März durften die Kinder einen ersten Blick in die drei Räume werfen, die bereits vollständig eingerichtet sind. Im größten Raum, der als Kreativatelier genutzt wird, können die Kinder etwa malen und töpfern; eine kleine Küche mit Mikrowelle ist ebenfalls vorhanden. Die beiden weiteren Räume werden für Unterricht, Spiel und Bewegung genutzt. Sie sind mit Pulten und Stühlen aus der Astrid-Lindgren-Schule, gemütlichen Sofas sowie Bodenmatten, Hula-Hoop-Reifen und anderen kleinen Sportgeräten ausgestattet. „Unsere Museumspädagogin wird mit den Kindern auch regelmäßig den Wald vor unserer Haustür erkunden“, so Schreiner. Die tolle Lage im Grünen mit Blick auf die Durbacher Weinberge mache die neuen Räumlichkeiten zu etwas ganz Besonderem, da die Kinder in der Stadt häufig keinerlei Begegnungsmöglichkeiten mit Flora und Fauna hätten. „Deshalb waren wir auch sofort begeistert und sehr dankbar, als die Grossmann-Stiftung uns diese Räume angeboten hat.“

Für Jürgen Grossmann ist die Unterstützung für den Kinderschutzbund eine Herzenssache. „Kinder sind meiner Frau Mila und mir sehr wichtig“, sagt der Kehler Architekt und Unternehmer. „Vor 12 Jahren habe ich mit dem Ortenauer Verein Aufschrei mein erstes Projekt unterstützt. Seitdem helfen wir regelmäßig Institutionen, die sich für die Chancen von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Für mich ist es selbstverständlich, von meinem eigenen Glück etwas abzugeben und den Menschen in der Region etwas Gutes zu tun.“

Der Kinderschutzbund will die Räume langfristig zudem für ein zweites Projekt nutzen. Bei dem Angebot „Familienpaten“ begleiten geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter des Kinderschutzbunds Familien, die wenig Unterstützung durch Großeltern oder andere Verwandte bekommen. „Unsere Familienpaten nehmen sich Zeit für die Kinder und ihre Familien, hören zu und leisten praktische Hilfe“, so Schreiner. „Sie werden ab sofort ebenfalls die Möglichkeit bekommen, die Räume mit ‚ihren‘ Kindern zu nutzen.“ Aktuell ist der Kreisverband auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen, die sich eine Rolle als Familienpate vorstellen könnten. Um die Kinder nach Durbach und zurück transportieren zu können, ist außerdem die Anschaffung eines Kleinbusses geplant. „Der Bedarf in Offenburg und Umgebung ist groß, gerade jetzt infolge der Corona-Pandemie“, so Schreiner. „Wir sind daher für jede Spende und Unterstützung dankbar.“

Mehr Informationen über den Kreisverband Ortenau des Kinderschutzbunds und zu den Spendenmöglichkeiten gibt es unter kinderschutzbund-ortenau.de

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