• Stiftungsrat beschloss die Förderung von 20 Projekten mit über 9 Millionen Euro
  • Dafür wurden rund 39 Millionen Tipps bei LOTTO Berlin gespielt
  • Erste Entscheidungen des neu besetzten Stiftungsrates

Der Stiftungsrat der Berliner LOTTO-Stiftung beschloss in seiner ersten Sitzung 2022 – erstmals in neu gewählter Besetzung unter Vorsitz der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey – die Förderung von 20 gemeinnützigen Projekten im Gesamtumfang von über 9 Millionen Euro. Dem Stiftungsrat gehören für die gegenwärtige Wahlperiode je drei vom Senat von Berlin bestellte und vom Berliner Abgeordnetenhaus gewählte Mitglieder an: die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, die Senatorinnen Bettina Jarasch und Prof. Dr. Lena Kreck sowie Raed Saleh, MdA (SPD), Silke Gebel MdA (Bündnis 90/Die Grünen) und Kai Wegner MdA (CDU).

Zahlreiche Sozial- und Kultur-Projekte standen dieses Mal auf der Liste der Empfänger von Stiftungsgeldern. Da von jedem bei LOTTO Berlin gespieltem Tipp mindestens 20 Prozent in die LOTTO-Stiftung fließen, mussten für die ausgeschütteten 9 Millionen Euro rund 39 Millionen Tipps bei LOTTO gespielt werden.

Hier nähere Informationen zu folgenden geförderten Projekten:

  • Versorgungsangebot für traumatisierte Geflüchtete
  • Upcycling als Bildungsprojekt
  • Die „Neue Urania“ für mehr Diversität und Partizipation
  • Kinder- und Jugendambulanz wächst
  • Maxim Gorki Theater und der Atem von Berlin
  • LOTTO-Mittel sanieren Wahrzeichen
  • Nachwuchsförderung im Europäischen Film

(Die Liste aller Projekte finden Sie im zweiten Dokument dieser Presseinformation)

Zentrum ÜBERLEBEN gGmbH
Versorgungsangebot für traumatisierte Geflüchtete

Im Zentrum ÜBERLEBEN finden Geflüchtete sowie Überlebende von Folter und Kriegsgewalt medizinische, psychotherapeutische, sozialarbeiterische und integrative Unterstützung. Der Verlust von Sicherheit, gewohnten Strukturen und die Flucht vor Bedrohung und Gewalt können große psychische und potenziell traumatische Belastungen sein. Speziell chronisch erkrankte traumatisierte Geflüchtete und junge Erwachsene mit Fluchthintergrund sollen durch das Projekt psychosozial unterstützt werden, da der Bedarf in den letzten sechs Jahren stark gestiegen ist und nur sehr rudimentär befriedigt wurde.

Ziel ist es, die Geflüchteten in ihrem therapeutischen Stabilisierungsprozess zu unterstützen, Betreuungslücken zu schließen und Mitarbeitende der angeschlossenen Institutionen begleitend fortzubilden und zu qualifizieren. Die Berliner LOTTO-Stiftung stellt für ein psychosoziales Versorgungsangebot die Summe von 987.000 Euro zur Verfügung.

Deutsch-Arabische Akademie für Bildung- und Umweltprojekte DABU gUG i. G.
Upcycling als Bildungsprojekt

„Upcycling“, das Herstellen wertiger Gegenstände aus Dingen, welche eigentlich weggeworfen wurden, ist seit langem ein Teil der Gegenwartskultur. Das Projekt "Kunst und Gebrauchsgegenstände aus Sperrmüll" nutzt das große Potential dieser Bewegung für die Bildungs- und Kreativförderung. In den Workshops der federführenden Deutsch-Arabischen Akademie für Bildung- und Umweltprojekte (DABU) werden neben Freude an Kreativität auch handwerkliche Fähigkeiten vermittelt.

Das interkulturelle Projekt spannt einen Bogen von der Ressourcenschonung mittels Abfallvermeidung bis hin zur Vermittlung handfester handwerklicher Fähigkeiten wie Tischlern und Schreinern. Letztere sind für Jugendliche häufig nicht mehr geläufige Lehrberufe. Mit diesem Ansatz will das Projekt kreatives Potential auch in Richtung einer sinnvollen Berufsvorbildung lenken. Zu dem Konzept gehört auch die Präsentation der Objekte im Rahmen einer Ausstellung, um das Potential des Upcyclings und insbesondere der Fähigkeiten der Teilnehmenden aufzuzeigen.

Abschließend erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat über ihre erworbenen Fähigkeiten. Die sich über das gesamte Jahr 2022 erstreckenden Workshops werden mit Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung in Höhe von 32.000 Euro gefördert.

Urania Berlin e.V.
Die „Neue Urania“ für mehr Diversität und Partizipation

Der Kultur- und Bildungsverein Urania richtet jährlich über 1.000 Veranstaltungen aus und verzeichnet mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher. In Reaktion auf Debatten, die während der Pandemie entstanden sind, möchte die Urania ihr Angebotsspektrum erweitern. 2022 wird sie sich zu einer aktiven Bürgerplattform mit analogen und digitalen Angeboten entwickeln.

Innerhalb des Bürgerforums wird es Werkstätten für die „Neue Urania“ geben sowie ein Debattenformat und einen Demokratie-Salon. Diese Vortrags- und Austauschformate werden aktuelle Fragen aus Wirtschaft, Kultur und Politik in den Fokus nehmen. Begleitend entsteht die Ausstellung „Berlin ist Europa“ und der Digitalkanal Urania TV. Bei der Verbreiterung der Zielgruppe wird mehr Diversität angestrebt und Partizipation gefördert.

Als Dialogort und Ort der Wissensvermittlung erhält das geplante Projekt der Urania eine Bezuschussung von 450.000 Euro von der Berliner LOTTO-Stiftung.

Ki.D.T. gGmbH – Kinder.Diagnostik.Therapie – im Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg e. V.
Kinder- und Jugendambulanz wächst

Die Kinder- und Jugendambulanz/Sozialpädagogisches Zentrum (KJA/SPZ) erbringt für ca. 1.200 Kinder und Jugendliche in Lichtenberg / Hohenschönhausen wichtige Leistungen in Form von Diagnostik, Therapie und Beratung. Die Kinder- und Jugendambulanz ist als Sozialpädiatrisches Zentrum eine ärztlich geleitete, medizinisch-therapeutische Einrichtung. Schwerpunkt ist die Behandlung von Entwicklungsstörungen und drohenden oder manifesten Behinderungen. Dies geschieht durch eine wohnort- und familiennahe Versorgung, welche das soziale Umfeld der jungen Patienten mit einbezieht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Früherkennung und Frühförderung mit interdisziplinären, medizinisch-therapeutischen und psychologisch-heilpädagogischen Ansätzen.

Die Erweiterung des Leistungsspektrums und der Umbau werden wegen dem stetig steigenden Bedarf an den Leistungen der KJA/SPZ notwendig. Die Berliner LOTTO-Stiftung ermöglicht das Projekt mit einem Zuschuss von 510.000 Euro.

Maxim Gorki Theater
Maxim Gorki Theater und der Atem von Berlin

Das Maxim Gorki Theater erweitert seit Jahren mit seinen Projekten den gewohnten Rahmen der Theaterarbeit. Mit dem neuen, aus LOTTO-Mittel geförderten, Projekt "Rehabilitation of Breath – sechs Interventionen an zentralen öffentlichen Plätzen Berlins" wird diese Erfolgsgeschichte fortgeführt.

Im Rahmen der Interventionen u. a. auf dem Bebelplatz, dem Rondell vor dem Bethanien und dem Leopoldplatz im Wedding werden Performerinnen und Performern gemeinsam mit Besucherinnen und Besuchern Atem-, Stimm- und Körperarbeitstechniken durchführen. Die Gesamtheit der Interventionen ergibt dann ein poetisches „Libretto of Breaths“. Hier werden auf spannende Art und Weise „Atemsymphonien“ und Lieder letzter/nächster Atemzüge mit technologiegekoppelten Atemmaschinen, Luftproben oder urbanen Sauerstoffspendern verbunden.

Erarbeitet werden die Interventionen in Wochenend-Workshops und einer vierwöchige Endprobenphase unter der Leitung der polnischen Regisseurin, Autorin und Sängerin Marta Górnicka. Die Berliner LOTTO-Stiftung fördert das Theaterprojekt mit 200.000 Euro.

Evangelische Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien
LOTTO-Mittel sanieren Wahrzeichen

Sie ist eines der Berliner Wahrzeichen – auch wenn nicht jede Berlinerin oder jeder Berliner ihren Namen kennt: Die Marienkirche im Park am Fernsehturm, zwischen Karl-Liebknecht-Straße und dem Roten Rathaus. Nun werden die Sakristei, Marienkapelle und das „Totentanz“-Wandfresko in der Turmhalle denkmalgerecht restauriert.

Die Marienkirche ist die älteste noch sakral genutzte städtische Pfarrkirche Berlins, eines von ursprünglich sechs mittelalterlichen Kirchengebäuden in der historischen Mitte Berlins. Um die Kirche auch weiterhin für die Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher Berlins nutzbar zu erhalten, sind weitgehende Sanierungen notwendig. In der Turmhalle wird das um 1490 entstandene Wandfresko, der einzig am Originalort erhaltene „Totentanz“ nördlich der Alpen, restauratorisch gesichert. Gleiches geschieht mit der Bausubstanz; dabei wird durch die Modernisierung der technischen Gebäudeeinrichtung auch die langfristige Nutzung der Kirche gesichert.

Die Restaurierungsarbeiten der Marienkirche mit Sakristei und Marien-
kapelle werden aus Mitteln der Berliner LOTTO-Stiftung in Höhe von
1,2 Mio. Euro ermöglicht.

European Film Academy e.V.
Nachwuchsförderung im Europäischen Film

Die European Film Academy ist eine einflussreiche Stimme für künstlerische Freiheit und kulturelle Vielfalt in Europa. Umso wichtiger ist die Ausbildung und Förderung von Nachwuchstalenten. Der Verein hat dafür vielfältige Strategien entwickelt, die immer aktuelle politische Ereignisse im Blick behalten.

Jährlich verleiht die European Film Academy den Europäischen Filmpreis, der maßgeblich zur Sichtbarkeit gesellschaftspolitisch relevanter Themen beiträgt. Gleichzeitig dient der Filmpreis der Filmerziehung verschiedener Altersgruppen. Für die Nachwuchsförderung werden außerdem Veranstaltungen und Meisterklassen organisiert sowie Publikationen erstellt. Neben der wichtigen Bildungsaufgabe werden Menschen miteinander verbunden, die ein offenes und tolerantes Europa schätzen.

Insgesamt wird der Verein im Kalenderjahr 2022 mit 400.000 Euro bezuschusst. Bereits seit 1999 unterstütz die Berliner LOTTO-Stiftung die European Film Academy in Drei-Jahres-Zyklen.

Über Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB)

Seit ihrer Gründung im Jahr 1975 unterstützt die LOTTO-Stiftung Berlin Projekte, die im sozialen, karitativen, dem Umweltschutz dienlichen, kulturellen, staatsbürgerlichen, jugendfördernden und sportlichen Bereich angesiedelt sind. Bislang hat die Stiftung rund 2,8 Milliarden Euro vergeben. Vor Errichtung der LOTTO-Stiftung Berlin fanden Ausschüttungen durch den Beirat der DKLB statt; durch diesen wurden zweckgebundene Zuschüsse in Höhe von 264 Millionen Euro bewilligt.

Weitere Informationen zur Stiftung unter www.lotto-stiftung-berlin.de.

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