„Sprachtherapie für alle Generationen“ – so lautet das Motto des diesjährigen Europäischen Tags der Sprachtherapie am 6. März. Logopädische Therapien kommen bei Sprach- (Aphasie) und Schluckstörungen (Dysphagie) zum Einsatz. Die Gründe für die körperlichen Beschwerden sind mannigfaltig: von Stottern, Stimmband- oder Kehlkopf-Problemen über Sprachentwicklungsverzögerungen bis hin zu neurologischen Einschränkungen aufgrund eines Schlaganfalls. In der logopädischen Ambulanz des Christophsbads werden sämtliche Sprach- und Schluckstörungen behandelt – angefangen bei einjährigen Kleinkindern bis hin zu weit über 90-jährigen Senior*innen. „Kommunikation ist keine Frage des Alters“, betont Angelika Kartmann M.A. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Dipl.-Päd. Ursula Kling leitet sie die Sprachtherapie des Christophsbads. Mittels modernster diagnostischer Verfahren werden die Patient*innen im Klinikum sowohl stationär als auch ambulant bestens versorgt. Die „Stroke Unit“ des Christophsbads genießt in der Region ein hohes Ansehen für die hervorragende Behandlung von Schlaganfallpatient*innen. Kling erläutert, weshalb die Logopädie hier eine zentrale Rolle spielt: „Durch eine Thrombolyse oder Thrombektomie kann ein*e Patient*in oftmals gerettet werden. Doch wenn dann niemand merkt, dass der Schlaganfall eine Schluckstörung verursacht hat, kann es sein, dass der/die Patient*in auf Station eine Lungenentzündung entwickelt – dann wird es schnell lebensgefährlich.“
Um Patient*innen medizinisch optimal zu versorgen, setzt das Christophsbad auf Innovation und interdisziplinäre Vernetzung. „Die Geschäftsführung hat sich immer dafür eingesetzt, neueste diagnostische Verfahren im Christophsbad voranzubringen und zu finanzieren“, so Kartmann. Sie hebt die Videofluoroskopie hervor – eine moderne digitale Röntgen-Schluckuntersuchung, die in der Region außergewöhnlich ist. Dabei wird eine komplette Mahlzeit mit Kontrastmittel angereichert, um im Anschluss den kompletten Schluckakt der Patient*innen zu analysieren. Daneben gibt es noch die transnasale fiberoptisch-endoskopische Schluckuntersuchung – kurz FEES. Hierbei wird ein Schlauch mit Kamera durch die Nase bis zum Kehlkopf geführt, um den Patient*innen beim Schluckakt direkt in den Hals zu schauen. In einem aktuellen Forschungsprojekt des Christophsbads werden beide Untersuchungen simultan durchgeführt. Ziel ist es, zu ermitteln, welche Diagnostik für welche Patientengruppe am sinnvollsten ist. In puncto Interdisziplinarität betont Kling, dass die Logopädie sowohl sehr eng mit den Ärzt*innen und Pfleger*innen als auch mit den Ergo- und Physiotherapeut*innen vernetzt ist – auf sämtlichen Stationen. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist der große Vorteil einer Klinik gegenüber einer Ambulanz“, so Kling. Um eine erstklassige logopädische Versorgung zu bieten, erhalten neue Kolleg*innen eine*n Mentor*in zur Seite gestellt. Sie erleichtern den Einstieg und die Einarbeitung – ein Umstand, von dem beide Seiten profitieren. Dabei ist es ganz egal, ob die neuen Angestellten schon über Berufserfahrung verfügen oder frisch die Ausbildung abgeschlossen haben – im Christophsbad sind alle logopädischen Fachkräfte willkommen.
Den Mitarbeitenden wird eine gute Work-Life-Balance und eine familienfreundliche Ausrichtung der Arbeitszeiten geboten: Von Teil- bis Vollzeit sind alle Modelle möglich, zusätzlich gibt es eine eigene Kindertagesstätte. Technikaffine dürfen sich auf einen hohen therapeutischen Standard mit modernster Technik freuen: „Wir nutzen alle Möglichkeiten für computergestützte Sprachtherapie“, betont Kartmann. So war auch während des Lockdowns mittels Teletherapie am Tablet die Betreuung der Patient*innen stets gewährleistet. Der Mensch steht im Christophsbad immer im Mittelpunkt – das heben die Therapeutinnen hervor. So ist es für Kling jedes Mal aufs Neue berührend, wenn ein*e Patient*in wieder eigenständig essen und trinken kann: „Wenn jemand nach langer therapeutischer Arbeit endlich wieder herzhaft in seine Brezel beißt und genüsslich seinen Kaffee trinkt, dann haben wir alles richtiggemacht – das ist ein echter Glücksmoment.“ Und Kartmann ergänzt: „Oft entwickeln Patient*innen infolge eines Schlaganfalls eine schwere Sprachstörung. Wenn sie dann nach intensiver Therapie wieder einfache Sätze und Wörter bilden und mit ihren Angehörigen kommunizieren, dann ist das ein absolutes Highlight.“
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