Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine hilft die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA bei der Versorgung der Zivilgesellschaft und organisiert Evakuierungen. An den Grenzen der Ukraine zu Polen, der Tschechischen Republik, Rumänien, Ungarn und der Slowakei nimmt ADRA die Geflüchteten auf und organisiert Weitertransporte. Auch in Deutschland hilft ADRA bei der Versorgung und Unterbringung der Schutzsuchenden. Die Hilfe sei langfristig angelegt, so ADRA.

„Der Krieg in Europa ruft uns alle zu Mitgefühl und tatkräftiger Unterstützung auf. Als international tätige Hilfsorganisation können wir nicht tatenlos bleiben, wenn Menschen leiden. Wir nutzen unser Netzwerk und unsere Erfahrung, um den Geflüchteten beizustehen. Wir haben darüber hinaus enge Bindungen in die Ukraine, seitens unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch durch unser ADRA-Partnerbüro in der Ukraine, mit dem wir schon vor dem Ausbruch der landesweiten Gewalt vor einem Monat zusammengearbeitet haben“, so Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V.

Weiterarbeit mit hohem persönlichem Risiko

„Wir sorgen uns auch um unsere Kolleginnen und Kollegen von ADRA Ukraine, die innerhalb des Landes unter hohem persönlichem Risiko weiterarbeiten und in zehn Städten eine finanzielle Soforthilfe für die Bewohnerinnen und Bewohner anbieten. Außerdem organisieren sie Lebensmittelverteilungen, Evakuierungen und Hilfstransporte“, teilte Molke mit. Die Transportrouten in die Ukraine führten über Ungarn und Rumänien. An den Grenzen würden medizinische Hilfsgüter und Lebensmittel an die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen übergeben, die sie dann weitertransportieren. Wie lange die Routen noch sicher sind, wisse niemand. „Daher fordern wir im Chor der Hilfsorganisationen den uneingeschränkten und sicheren Zugang humanitärer Helferinnen und Helfer sowie die Einhaltung des Völkerrechts. Nur durch eine friedliche Beendigung des Krieges kann weiteres Leid verhindert werden“, appellierte Christian Molke.

Aus dem weltweiten ADRA-Netzwerk seien 21 Länderbüros in und um die Ukraine herum aktiv. ADRA Deutschland sei mit eigenem Personal an der Grenze in Polen und Rumänien vor Ort. In Deutschland helfe ADRA bei Hilfstransporten, organisiere Unterkünfte und leiste finanzielle Soforthilfe. Von den 1000 Betten, die ADRA derzeit zur Verfügung stellen könne, befänden sich 70 Prozent in Privathaushalten, verteilt in ganz Deutschland. Knapp ein Drittel der Kapazitäten sei belegt. Die Hilfe werde durch Spendengelder – auch von Aktion Deutschland Hilft – getragen.

Infohotline

ADRA hat eine Infohotline eingerichtet, unter der Menschen Unterstützung anbieten könnten. Neben Unterkünften würden auch Übersetzerinnen und Übersetzer gesucht, welche die Geflüchteten bei Ämtergängen begleiten. Auch eine ukrainisch- bzw. russischsprachige Hotline für Geflüchtete sei eingerichtet worden.

ADRA Info-Hotline zum Ukraine-Einsatzfall: +49 (0) 6151 8115-22
ADRA Notfallnummer, ukrainisch- und russischsprachig: +49 (0) 6151 8115-60

Zur Finanzierung der humanitären Arbeit sei ADRA Deutschland auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Spendenkonto: ADRA Deutschland e.V. | IBAN: DE87 6602 0500 0007 7040 00 | Stichwort: Nothilfe Ukraine.

ADRA Deutschland schon seit 2014 in der Ukraine tätig

Seit dem Ausbruch der Gewalt im Jahr 2014 leistete ADRA Deutschland e.V. in der Ukraine humanitäre Hilfe in den Gebieten Donezk und Luhansk. Ziele des Projektes waren die Verbesserung der psychosozialen Gesundheit, Zugang zu Trinkwasser und besserer Zugang zu Basisdienstleistungen wie Arztbesuche, Apothekengänge und Einkaufsmöglichkeiten. Das Projekt kam laut ADRA insgesamt 13.900 Menschen zugute – vor allem älteren Personen, Menschen mit Behinderungen sowie Verletzten – und lief bis einschließlich November 2020.

ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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