Die Klimakrise mit immer neuen Hitzewellen führt dazu, dass Gebäude vermehrt mit kühlem Grundwasser temperiert werden. Das erwärmte Wasser wird nach der Gebäudekühlung wieder ins Grundwasser zurückgeleitet. Der BBU macht darauf aufmerksam, dass dadurch die noch weitgehend unbekannten Lebensgemeinschaften im Grundwasser verstärkt gefährdet werden. Höhlenkrebse, kleine Asseln und weitere Grundwasserorganismen sind nach der letzten Eiszeit ins Grundwasser eingewandert – und sind deshalb an kühle Grundwasser-Temperaturen von 10 Grad und weniger angepasst. Die zunehmenden Wärmeinleitungen lassen die Temperaturen lokal jetzt schon ansteigen. Spätestens bei 14 Grad kippen die Grundwasserökosysteme.
Auf der anderen Seite fördert der Wärmeeintrag das Bakterienwachstum in den Grundwasserleitern. Das stellt wiederum die Trinkwassergewinnung aus dem Grundwasser vor neue Herausforderungen: Wenn zuerst das Grundwasser und dann das Trinkwasser zu warm werden, muss die drohende Aufkeimung in den Wasserversorgungssystemen mit chlorhaltigen Desinfektionsmitteln unterbunden werden. Die meisten TrinkwasserkonsumentInnen wollen aber keine Chlorduftnote im Trinkwasser. Der bundesweit aktive BBUmahnt deshalb anlässlich des diesjährigen Welt-Wassertag‘s, dass vor der Nutzung desGrundwassers für die Gebäudekühlung thermische und ökologische Qualitätsziele formuliert werden müssen. Das wird umso wichtiger, weil die Hitzewellen in Folge des Klimawandels bereits jetzt bis in den Untergrund „durchschlagen“. Deshalb wird das Grundwasser flächig wärmer. Wenn sich dann noch der anthropogene Wärmeeintrag durch die Gebäudekühlung „oben draufsattelt“ kann das letztlich fatale Folgen haben – sowohl für die Grundwasserlebensgemeinschaften als auch für die Trinkwassergewinnung.
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