Das Team des Klinikums Christophsbad steht ab sofort im Rahmen einer Sprechstunde allen aus der Ukraine geflüchteten Kindern, Erwachsenen und Familien zur Verfügung. Die speziell eingerichtete Sprechstunde dient zur Überprüfung bei Verdacht auf kriegsbedingte Traumatisierung oder andere psychische sowie neurologische Störungen. Die Untersuchungen und Gespräche finden jeweils freitags von 13:00 bis 14:00 Uhr in den Klinikräumen der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie im Garten oder auf dem Klinikgelände statt. Der Treffpunkt befindet sich im Foyer in Haus 25 (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPP)). Zur Kontaktaufnahme dient die neue Telefonnummer der Ukraine-Hilfe des Christophsbads: 07161 601-8440.

„Wir untersuchen jedes Kind, jede Familie und jeden Erwachsenen, die zu uns kommen“, so Dr. Markus Löble, Chefarzt der KJPP im Christophsbad Göppingen. Es wird überprüft, ob sich durch die kriegsbedingten traumatischen Erlebnisse bereits konkrete seelische Folgen abzeichnen oder ob sich schon erste Anzeichen dafür erkennen lassen. „So können wir schnell und frühzeitig professionelle Hilfe anbieten“, erläutert der Fachmediziner.

Der Treffpunkt in Haus 25 dient außerdem zur Kontaktaufnahme von Gastfamilien und ukrainischen Familien bzw. zur Vernetzung der Geflüchteten untereinander. Jederzeit herzlich willkommen sind zudem Ukrainisch oder Russisch sprechende Mitbürger, die das Ärzte- und Pflege-Team des Christophsbads beim Dolmetschen unterstützen wollen. Eine vorherige Anmeldung der Helfenden ist zwar nicht zwingend notwendig, erleichtert die Koordination vor Ort allerdings enorm.

Die Sprechstunde und das damit einhergehende Angebot zur psychologischen Unterstützung sind Geschäftsführer Oliver Stockinger besonders wichtig. Erst kürzlich spendete das Christophsbad medizinisches Material an Hilfsbedürftige in der Ukraine. Doch auch den Menschen, denen die Flucht nach Deutschland bereits gelungen ist, will das Klinikum weiterhin helfen: „Wir möchten nicht nur schnelle Hilfe durch Sachspenden leisten, sondern auch den Flüchtenden zentral zur Verfügung stehen“, so Stockinger. Das Einrichten dieser Sprechstunde markiert nun einen wichtigen Schritt in der weiteren Versorgung der Geflüchteten.

Darüber hinaus ist noch eine ganz besondere Anfrage eines Göppinger Kindergartens bei Dr. Löble eingegangen: „Man hat uns gefragt, ob wir dazu bereit wären, einen Elternabend oder eine Infoveranstaltung für Erzieher zum Thema ‚Mit Kindern über Krieg sprechen – wenn ja, wie?‘ anzubieten. Selbstverständlich würden wir von der KJPP beide Ideen sehr gerne in die Tat umsetzen“, so der Facharzt. Den Elternabend kann sich der Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie auch als zweisprachige Veranstaltung vorstellen: „Wenn sich auch hier jemand zum Dolmetschen bereiterklärt, wäre das natürlich großartig. Dann können auch Ukrainisch sprechende Mütter und Väter teilnehmen und von unseren Tipps profitieren.“

Über die Christophsbad GmbH & Co. Fachkrankenhaus KG

Das Klinikum Christophsbad in Göppingen ist ein modernes Akutplankrankenhaus für Neurologie einschließlich regionaler Stroke Unit, Frührehabilitation und Schlaflabor, für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einer 170-jährigen Tradition. Es besteht, zusammen mit der geriatrischen Rehabilitationsklinik in Göppingen und der orthopädischen Rehaklinik Bad Boll, aus 8 Kliniken mit ambulanten, teil- und vollstationären Bereichen.
Angegliedert an das Klinikum ist das Christophsheim, ein spezialisiertes Wohnheim für psychisch u./od. neurologisch kranke Erwachsene. Die vier Standorte des Unternehmens befinden sich in Göppingen, Geislingen und Bad Boll sowie mit MentaCare, unserem Zentrum für Psychische Gesundheit, in Stuttgart. Die Klinikgruppe Christophsbad ist mit rund 1.050 Betten/Plätzen Arbeitgeber für rund 1.700 Mitarbeiter.

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