Die von casenio entwickelten digitalen Assistenten unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Wohnung bei alltäglichen Tätigkeiten und nahezu allen denkbaren Alltagssituationen.

Intelligent an neuralgischen Punkten in der Wohnung platzierte Sensoren und Aktoren detektieren Stürze oder überlaufendes Wasser. Sie erkennen, wenn der Herd nicht abgeschaltet wurde, Türen oder Fenster nicht geschlossen sind oder die Bewohnerin bzw. der Bewohner das Bett ungewöhnlich lange nicht verlassen hat – und schlagen Alarm. Bei den Betroffenen selbst aber auch bei zuvor benannten Angehörigen, der Hausverwaltung oder dem Pflegedienst. Bewegungsmelder registrieren, wenn eine Person aus dem Bett aufsteht und schalten automatisch die verbaute LED-Fußbodenbeleuchtung ein, die dann z. B. den Weg ins Badezimmer leitet. Angehörige senden Grüße und Urlaubsfotos oder die Hausverwaltung wichtige Informationen auf das für die Bedienung des Assistenzsystems vorgesehene – auch als Kommunikationsplattform nutzbare – Tablet, auf dem die Bilder und Nachrichten dann direkt angezeigt werden.

„Die denkbaren Szenarien und Einsatzmöglichkeiten unserer Assistenzsysteme sind so vielfältig wie die Alltagssituationen unserer Nutzerinnen und Nutzer und werden individuell an den jeweiligen Bedarf angepasst“, so casenio Vertriebsleiter Ralf Hartmann.

Auf Seiten der SWG ist deren Leiter der Abteilung Sozialmanagement, Jürgen Wörenkämper, maßgeblich mit dem Projekt befasst. Er unterstreicht, dass sein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen vor allem den Mitgliedern verpflichtet ist: „Das Wohl unserer Mieterinnen und Mieter steht im Mittelpunkt aller unser Aktivitäten. Die demografische Entwicklung verändert die Altersstruktur unserer Mieterinnen und Mieter seit Jahren spürbar. Dem tragen wir mit unserem Programm „Wohnen mit Service im Alter“ und allerlei anderer analoger, auf soziale Teilhabe abzielende Unterstützungsangebote wie Nachbarschaftstreffs, Rechnung. Ziel ist es, die älteren Menschen so lange wie möglich in ihrer Wohnung zu halten.“ Durchaus auch aus ökonomischen Gründen, wie Wörenkämper betont.

Ergänzend zu diesen von der Mieterschaft sehr gut angenommenen analogen Unterstützungsangeboten geht die SWG jetzt mit dem Pilotprojekt für alltagsunterstützende Assistenzlösungen den nächsten Schritt: „Für das Pilotprojekt haben wir derzeit sieben Wohnungen mit digitalen Assistenten ausgestattet. Gerade genug, um Alltagstauglichkeit und Nutzen zu evaluieren und den Umgang mit den Systemen zu erlernen. Alltagsunterstützende Assistenzlösungen stecken hierzulande noch in den Kinderschuhen. Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit den Entwicklern von casenio und den mit dem Projekt befassten Studierenden der Hochschule Stralsund“, so Wörenkämper weiter.

„Für uns als Entwickler solcher Systeme sind Modellprojekte, wie diese natürlich sehr wichtig. Hier machen wir praktische Erfahrungen mit unseren Anwendungen im Alltagsbetrieb und können unsere smarten Assistenten so immer weiter optimieren. Wir lernen dabei sowohl von den Nutzerinnen und Nutzern, sowie den Hausverwaltungen bzw. Wohnungsbauunternehmen, als auch von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, der das Projekt begleitenden Studierenden“, so Ralf Hartmann.

Mit der casenio AG konnte die SWG einen ebenso renommierten wie erfahrenen Partner für das Schweriner Modellprojekt gewinnen, mit dem die Wohnungsbaugenossenschaft ergebnisorientiert und auf Augenhöhe an einer für die speziellen Anforderungen der Mieterschaft zugeschnittenen Lösung arbeiten können, betont Wörenkämper abschließend.

Mitte des Jahres soll der Testlauf zunächst evaluiert werden. Abhängig von den Ergebnissen wird die SWG dann entscheiden, ob und in welchem Umfang weitere Wohnungen mit den Assistenzsystemen ausgestattet werden.