Anlässlich des Tags des Artenschutzes am 3. März weist der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die prekäre Lage der meisten Arten in Nordrhein-Westfalen hin.

„Der Anteil der gefährdeten Arten liegt in NRW bei über 46 Prozent, Tendenz steigend. Und das, obwohl nicht einmal annähernd alle etwa 43.000 Arten bei den Roten Listen berücksichtigt werden. Mit der Ablehnung der Volksinitiative Artenvielfalt hat die Landesregierung ihren Beitrag zu dem Negativtrend geleistet“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND.

Der BUND wirft der Umweltministerin Heinen-Esser vor, den am 1. März erstmals von ihr präsentierten Naturschutzbericht geschönt zu haben. Besonders auffällig werde dies anhand des so genannten Indikators „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“. Dieser basiert nach Angaben des Umweltministeriums lediglich auf der Bestandsentwicklung von 61 Vogelarten. „Aus den Beständen allein von Vogelarten, und hier teilweise von immer schon ungefährdeten Arten wie dem Buntspecht einen Zustand von Artenvielfalt, Ökosystemen oder Naturräumen abzuleiten, ist schlicht und ergreifend anti-naturwissenschaftlich“, so Sticht. Mit solchen vermeintlichen Indikatoren werde der tatsächlich prekäre Zustand der Artenvielfalt vorsätzlich verschleiert.

Der BUND fordert die Landesregierung auf, ihre Blockadehaltung zum Naturschutz endlich aufzugeben. Hierzu zähle unter anderem, das auf Bundesebene beschlossene Pestizidverbot für Schutzgebiete auch in NRW endlich umzusetzen und die Biodiversitätsstrategie der Vorgängerregierung mit den durch die Volksinitiative Artenvielfalt vorgelegten Maßnahmen zu unterlegen. 

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