Derzeit ist das Grundstück der BW mit einem Bürogebäude bebaut. Zielstellung des von der BW in Kooperation mit der EnBW ausgeschriebenen internationalen Architekturwettbewerbs war die Transformation des gewerblich genutzten Areals in ein urbanes Wohnquartier mit zukunftsweisenden, gemischt genutzten Gebäudetypologien am Wasser.
Kürzlich tagte und entschied das Preisgericht. Elf eingereichte Arbeiten wurden von den Jurymitgliedern begutachtet und bewertet, wobei übereinstimmend das große Engagement der eingeladenen Teams hervorgehoben wurde. Die großartige Lage am Wasser und der nicht einfache, aber wertvolle Bestand inspirierten vielfältige Ideen für neue Wohnformen sowie Gedanken und Lösungsansätze rund um das Thema „Wohnen am Wasser“, das in Stuttgart bisher ein Schattendasein fristet.
Die vier Preisträger sind:
- 1. NL Architects, Amsterdam
- 2. a+r Architekten, Stuttgart
- 2. SMAQ, Architektur und Stadt, Berlin
- 3. 03 Arch., München
Der übereinstimmend favorisierte Siegerentwurf von NL Architects aus Amsterdam nutzt den Bestand als Möglichkeitsraum, Struktur für Wohnexperimente und Eingangsbereich ins Areal. Gegenüber des im Sommer beliebten Inselbades entsteht ein Ort mit einer einladenden zweigeschossigen Eingangshalle. Auf dem Baufeld zwischen Kraftwerk und Neckarkanal bilden einfache Gebäude das vielfältige Spektrum zeitgenössischer Wohn- und Lebensformen ab. In großer Offenheit für die Aneignung durch Bewohnerinnen und Nutzer thematisiert der Siegerentwurf innovative Wohnungstypologien, nachhaltige Konstruktionsweisen und Orte der sozialen Interaktion. Trotz dieser Offenheit entsteht das starke Bild einer lebendigen Nachbarschaft.
Andreas Hofer, Intendant der IBAʼ27, hebt die kooperative Atmosphäre im bisherigen Prozess hervor: „Gute Lösungen für die ersehnte Stadt am Fluss finden wir nur gemeinsam. Die intensiven Gespräche haben das Wettbewerbsniveau stark verbessert. Der Siegerentwurf eignet sich hervorragend als Grundlage für eine Weiterentwicklung, die Fragen des sozialen Miteinanders, des bezahlbaren Wohnraums sowie der Konstruktion und Materialität von zukunftsfähigen Gebäuden stellt.“
Die breite Mischung von städtebaulichen Figuren und stadtplanerischen Ideen haben fasziniert und die vier Preisträger haben allesamt eine sehr gute Basis, auf der sich weiter aufbauen und gestalten lässt, „wie genau und mit wem wird sich durch Verhandlungen in den anschließenden Verhandlungsverfahren mit den vier Preisträgern zeigen“, so Carsten Schüler, Geschäftsführer der BW.
Die BW und die EnBW sind sich sicher, auf dieser Basis ein sehr besonderes und innovatives Projekt im Rahmen der IBAʼ27 für die Landeshauptstadt Stuttgart zu entwickeln und das Thema „Wohnen am Wasser“ in Stuttgart am Neckar realisieren zu können.
Genau 100 Jahre nach dem Aufbruch der Architekturmoderne am Stuttgarter Weissenhof sucht die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) nach der Zukunft des Bauens und Zusammenlebens in einem der wirtschaftlich stärksten Zentren Europas. Die Ausstellungsorte im Jahr 2027 sind Bauten und Infrastrukturen, die den Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft sicht- und greifbar machen: Häuser und Quartiere, die Funktionen und Lebensbereiche mischen und so Nähe zwischen Menschen in einer produktiven Stadtregion schaffen, kleine und große Stadtbausteine, die urbane Dichte herstellen und das öffentliche Leben feiern. Den Vorhaben und Projekten der IBA’27 gemeinsam ist der Wille zu einem nachhaltig wertschätzenden Umgang mit Materialien, Räumen und sozialen Beziehungen.
Gesteuert wird die Bauausstellung von der IBA’27 StadtRegion Stuttgart GmbH. Gesellschafterinnen sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart. Die Gesellschafterinnen übernehmen anteilig die laufende Finanzierung der GmbH. Zusätzliche Unterstützung erhält die IBA’27 vom Land Baden-Württemberg und aus der Wirtschaft. Der 2021 gegründete Verein IBA’27 Friends e.V. fördert und initiiert Veranstaltungen und Projekte, die die IBA begleiten.
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