In diesem Jahr widmet sich das Gedenken dem inhaltlichen Schwerpunkt „Zwischen den Generationen“. Dieses Motto thematisiert den Blick der Familienangehörigen von Überlebenden und Ermordeten des Massakers von Gardelegen, die heute in vielen inner- und außereuropäischen Ländern leben, auf die nationalsozialistischen Todesmärsche vom Frühjahr 1945 in die Altmark sowie auf das Endphaseverbrechen in der Isenschnibber Feldscheune.
Die Gedenkreden halten Martine Letterie, Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, und Swenja Granzow-Rauwald, Präsidentin des Young Committee der Amicale Internationale KZ Neuengamme. Aus aktuellem Anlass werden die Beiträge auch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine thematisieren.
Trotz der aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie und mit Blick auf die geltenden Auflagen und Verordnungen zu ihrer Eindämmung ist es in diesem Jahr erfreulicherweise wieder möglich, eine öffentliche Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers direkt vor Ort in der Gedenkstätte durchzuführen. Hierzu werden auch politische und religiöse Gäste des In- und Auslandes sowie Teilnehmende aus der Zivilgesellschaft erwartet. Auch Nachkommen von Veteranen der 102. US-Infanteriedivision haben Interesse an einer Anreise aus den USA zur Gedenkveranstaltung bekundet. Außerdem wird das durch die Hansestadt Gardelegen aktualisierte Gedenkbuch vorgestellt. Es enthält den nachträglich ergänzten Namen eines Ermordeten, der erst vor kurzem auf Basis neuer Quellenrecherchen von Mitarbeitenden der Gedenkstätte Gardelegen ermittelt werden konnte.
Die musikalische Gestaltung der Gedenkveranstaltung übernehmen der Männerchor „Eintracht“ Gardelegen und das Musikensemble um Falk Kindermann und Jürgen Sell von der Kreismusikschule Salzwedel. Auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums „Geschwister Scholl“ Gardelegen und Vertretende der religiösen Gemeinen gestalten das Programm der Gedenkveranstaltung mit eigenen Beiträgen mit.
Die Gedenkstätte Gardelegen erinnert am historischen Tatort an das Massaker vom 13. April 1945 in der Isenschnibber Feldscheune. Bei diesem Gewaltverbrechen wurden kurz vor Kriegsende mehr als 1.000 KZ-Häftlinge aus den KZ-Komplexen Mittelbau und Neuengamme ermordet. Es handelte sich europaweit um eines der größten nationalsozialistischen Todesmarschverbrechen. Auf Anordnung der US-amerikanischen Truppen, die den historischen Tatort am 15. April 1945 entdeckten, errichtete die Bevölkerung der Stadt einen Ehrenfriedhof für die Ermordeten, der heute zum Gelände der Gedenkstätte gehört. Im September 2020 eröffneten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff das neue Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung.
Aus Gründen des Infektionsschutzes gelten für die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung die jeweils aktuellen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Während der Veranstaltung ist ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Alle Teilnehmenden sind gebeten, sich rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung auf dem Gelände der Gedenkstätte einzufinden
Mit ihrer Teilnahme erklären sich alle damit einverstanden, dass während der Veranstaltung Foto- und Filmaufnahmen angefertigt werden, die in den Medien sowie auf den Internet- und Social-Media-Seiten der Gedenkstätte veröffentlicht werden können. Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung möglich.
Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Umfassungsstraße 76
39124 Magdeburg
Telefon: +49 (391) 24455930
Telefax: +49 (391) 24455998
http://stgs.sachsen-anhalt.de/
Telefon: +49 (39406) 9209-13
Fax: +49 (39406) 9209-9
E-Mail: matthias.ohms@erinnern.org