Auf eine Anfrage von auto motor und sport beim Bundesverkehrsministerium teilte das Haus mit: „Vorschriftenkonforme Instandsetzungsverfahren für Scheinwerfer mit Kunststoffabschlussscheiben sind dem BMDV derzeit nicht bekannt.“ Und dies, obwohl sogar Markenhersteller wie Sonax solche Kits anbieten und Autohersteller Opel mehrere Produkte selbst getestet hat und zwei seinen Vertragswerkstätten empfiehlt.
Vergilbte Scheinwerfer sind kein Randproblem, sondern treffen praktisch alle älteren Fahrzeuge. Denn die Schutzscheiben der Scheinwerfer bestehen überwiegend aus Polycarbonat, das kratzanfällig ist und empfindlich auf UV-Strahlung reagiert. Die Scheiben werden mit der Zeit matt und gelb. Und deshalb fallen Autos auch durch die Hauptuntersuchung. Nach Angaben der Prüforganisation KÜS erhielten 2021 mehr als 20.000 Autos wegen der Leuchtkörper keine Zulassung, so Thomas Schuster, Prüfingenieur bei der KÜS. Vom guten Testergebnis am LTIK ist Schuster überrascht: „Für ein Bauteil, das nicht mehr neu ist, ist das ein super Ergebnis.“
Laut LTIK-Chef Kooß spricht nichts gegen eine Zertifizierung des Schleifverfahrens. „Gegen eine Freigabe der Kits spricht nichts, wenn der Nachweis geführt wird, dass das neu aufgetragene Material die vorgegebenen Eigenschaften erfüllt.“ Sonax zeigte sich auf Anfrage von auto motor und sport offen für Gespräche mit dem LTIK und für eine Zertifizierung.
Redakteur: Martin Ehrenfeuchter
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