Es gibt sie in jedem Autofachhandel, und doch ist die Anwendung von Reparaturkits für vergilbte Frontscheinwerfer in Deutschland nicht erlaubt. Denn der Gesetzgeber stellt sich auf den Standpunkt, dass ein Scheinwerfer, bei dem die oberste, vergilbte Schicht abgeschliffen wird, nicht mehr der Typzulassung entspricht und deshalb die Betriebserlaubnis des Autos erlischt. auto motor und sport hat trotzdem zwölf Kits untersucht und die Leuchtkraft der Scheinwerfer vorher und nachher bei zwei Produkten aufwändig durch die Prüfstelle für lichttechnische Einrichtungen an Fahrzeugen (LTIK) am Karlsruher Institut für Technologie untersuchen lassen. Das Ergebnis: LTIK-Leiter Dr. Dieter Kooß stellt eine „deutliche Verbesserung“ fest. Die Mattierung der Abdeckscheibe konnte durch das Abschleifen beseitigt werden, die Beseitigung der Kratzer führte zur Reduzierung des Streulichts und damit zum Verminderung der Blendung des Gegenverkehrs. Dennoch ist so eine Behandlung derzeit nicht erlaubt, sondern der teure Austausch der Scheinwerfer vorgeschrieben. Bei Xenon- und LED-Scheinwerfern kann der Tausch leicht bis zu 3500 Euro kosten.

Auf eine Anfrage von auto motor und sport beim Bundesverkehrsministerium teilte das Haus mit: „Vorschriftenkonforme Instandsetzungsverfahren für Scheinwerfer mit Kunststoffabschlussscheiben sind dem BMDV derzeit nicht bekannt.“ Und dies, obwohl sogar Markenhersteller wie Sonax solche Kits anbieten und Autohersteller Opel mehrere Produkte selbst getestet hat und zwei seinen Vertragswerkstätten empfiehlt.

Vergilbte Scheinwerfer sind kein Randproblem, sondern treffen praktisch alle älteren Fahrzeuge. Denn die Schutzscheiben der Scheinwerfer bestehen überwiegend aus Polycarbonat, das kratzanfällig ist und empfindlich auf UV-Strahlung reagiert. Die Scheiben werden mit der Zeit matt und gelb. Und deshalb fallen Autos auch durch die Hauptuntersuchung. Nach Angaben der Prüforganisation KÜS erhielten 2021 mehr als 20.000 Autos wegen der Leuchtkörper keine Zulassung, so Thomas Schuster, Prüfingenieur bei der KÜS. Vom guten Testergebnis am LTIK ist Schuster überrascht: „Für ein Bauteil, das nicht mehr neu ist, ist das ein super Ergebnis.“

Laut LTIK-Chef Kooß spricht nichts gegen eine Zertifizierung des Schleifverfahrens. „Gegen eine Freigabe der Kits spricht nichts, wenn der Nachweis geführt wird, dass das neu aufgetragene Material die vorgegebenen Eigenschaften erfüllt.“ Sonax zeigte sich auf Anfrage von auto motor und sport offen für Gespräche mit dem LTIK und für eine Zertifizierung.

Redakteur: Martin Ehrenfeuchter

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