Während der Corona-Pandemie ist die Suche nach Praktikumsplätzen für viele Studierende zur Herausforderung geworden. Unternehmen schicken ihr Personal ins Homeoffice, Veranstaltungen werden verschoben und Aufträge bleiben aus. Vor diesem Hintergrund ist es schwierig, Studierende in Unternehmen praxisgerecht auszubilden und zu begleiten. Betroffen sind die angehenden Fachkräfte besonders dann, wenn sie zwingend auf diese Erfahrung angewiesen sind. Sei es, weil ein Praktikum Bedingung für den Hochschulabschluss ist oder weil es als Eintrittskarte in den ersten Job gilt.

Deshalb möchten die IHK Wiesbaden und die Medienanstalt Hessen gemeinsam mit Unternehmen und Hochschulen für New Work-Praktika in der hessischen Kreativ- und Medienwirtschaft werben. Geeignet für New Work sind solche Praktika, welche die neue Art, mobil, digital und flexibel zu arbeiten, praxisgerecht vermitteln. Passende Angebote können Unternehmen kostenfrei auf der Plattform www.medienpraktikum-hessen.de der Medienanstalt Hessen inserieren. So können Unternehmen und Studierende leichter zueinander finden, Fachkräfte in der Region gehalten und die Kreativwirtschaft in Hessen gefördert werden.

Neue Praktikumsformate werden benötigt

„Der klassische Rahmen für Praktika kann nicht mehr die Lösung für die heutigen Herausforderungen sein“, sagt der Designer und Unternehmer Michael Eibes, der sich im IHK-Ausschuss Kreative Wirtschaft für das Thema eingesetzt hat. „New Work hat Einzug in die Unternehmen gehalten. Deshalb müssen wir auch die Fachkräfte von morgen auf die neuen Realitäten im Berufsleben vorbereiten“.

„Trends wie Digitalisierung und New Work bedeuten einen grundlegenden und strukturellen Wandel unserer Arbeitswelt und haben auch für die Medienbranche eine hohe Relevanz. Mit dem Praktikumsportal erleichtern wir Studierenden die Suche nach geeigneten Praktikumsstellen und eröffnen ihnen damit neue Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. So fördern wir nicht nur aktiv den Mediennachwuchs, sondern stärken auch den Medienstandort Hessen“, erklärt Joachim Becker, Direktor der Medienanstalt Hessen.

Wichtiger Baustein fürs Studium

Dass der Bedarf an Praktikumsplätzen hoch ist, bestätigt Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain: „Der hohe Praxisbezug ist ein zentrales Merkmal unserer Studiengänge an der Hochschule RheinMain. In Zeiten von ‚New Work‘ verändert sich die Arbeitswelt teilweise fundamental. Um auch in Zukunft unsere Studierenden, die Fachkräfte von Morgen, optimal auf ihre berufliche Tätigkeit vorbereiten zu können, arbeiten wir eng mit unseren Partner:innen zusammen, insbesondere auch in der regionalen Wirtschaft. Wir als Hochschule unterstützen daher die New-Work-Kampagne der IHK Wiesbaden und der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.“

Remote- und Hybridpraktikum

Neben dem klassischen Praktikum sollen sich auf der Plattform www.medienpraktikum-hessen.de zwei neue Formate etablieren: Das Remote-Praktikum findet, wo nötig, ausschließlich im Home-Office statt. Die Arbeitsbeziehungen entwickeln sich dabei auf der digitalen Ebene. Beim Hybrid-Praktikum soll es neben dem mobilen Arbeiten auch Präsenz-Termine im Unternehmen geben. Gekennzeichnet sind diese Praktika mit dem Zusatz „New Work ready“.

Die Praktikumsinitiative greift mit dem neuen Angebot die Anforderungen aus der Praxis auf. Das bestätigt auch Paul Herwarth von Bittenfeld, Partner und Prokurist des Wiesbadener Softwareentwicklers Seibert Media, der die Plattform bereits bespielt: „Arbeit findet in Zukunft hybrid statt. Darauf haben sich unsere Teams in den letzten eineinhalb Jahren eingestellt und auch unsere Praktikantinnen und Praktikanten haben sich in dieser Realität gut eingefunden. Dies gibt ihnen auch die Möglichkeit, ihren Arbeitsort in weiten Teilen frei zu wählen“.

Über Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen)

Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien – kurz: Medienanstalt Hessen – mit Sitz in Kassel kümmert sich um die Medien in Hessen und um alle Menschen, die Medien nutzen. Zu den Aufgaben der Medienanstalt Hessen gehören die Lizenzierung von Radio- und Fernsehveranstaltern, die Aufsicht über Rundfunk- und Telemedienangebote sowie der Betrieb von vier Medienprojektzentren Offener Kanal. Durch eine Vielzahl von medienpraktischen Projekten fördert die Medienanstalt Hessen die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen wie auch Erziehern und Pädagogen. Die Medienanstalt unterstützt außerdem Nichtkommerzielle Lokalradios, fördert die Kommunikationsinfrastruktur und ist für den Medienstandort Hessen aktiv.

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