„Auch im bald dritten Krisenjahr bleibt das Handwerk insgesamt weiter stabil, das ist sehr erfreulich“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. „Dass der Aufschwung im Vergleich zu den ersten Quartalen des vergangenen Jahres abgebremst wurde, verwundert wenig. Denn die unsichere Großwetterlage mit Corona-Beschränkungen und Lieferengpässen ist noch nicht vorbei. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Politik den Betrieben mehr Planungssicherheit und eine Perspektive gibt, statt Vorgaben und Restriktionen kurzfristig und schlecht kommuniziert zu ändern“, so Reichhold weiter.
Zwei von drei Betrieben bewerteten ihre Geschäftslage als gut (65%) und nur 13 Prozent als schlecht. Die Dienstleistungshandwerke, zu denen vor allem die Friseure gehören, waren die einzige Gruppe, die ihre Lage überwiegend negativ bewerteten (34 % gut, 36 % schlecht).
Reichhold: „Schön ist, dass die Betriebe mehrheitlich positiv auf dieses Jahr schauen und eine Verbesserung ihrer Lage und steigende Umsätze erwarten.“ Während in den Baugewerken und bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf die Optimisten dominieren, sind im Kfz-Gewerbe und in den drei konsumnahen Gruppen die Erwartungen weniger positiv – hier zeigt sich die nach wie vor angespannte Situation durch Corona-Beschränkungen und Lieferengpässe. Ein knappes Viertel aller Betriebe (24%) erwartet steigende Umsätze. Selbst im Vorkrisenjahr 2019 lag der Anteil nur bei 20 Prozent. Vor allem Bauhaupt- und Ausbaugewerbe rechnen mit Umsatzsteigerungen zum Jahresbeginn – die allerdings auch durch weiter steigende Preise forciert werden.
2022 könnte durchaus ein gutes Jahr für das Handwerk werden. Bis zu 4 Prozent Umsatzwachstum könnten möglich sein. „Dieses Wachstum hängt in hohem Maß davon ab, wie sich die Pandemie entwickelt und wie schnell sich die Lieferketten stabilisieren. Je schneller hier Ruhe einkehrt, desto sicherer können unsere Betriebe arbeiten und wie gewohnt ihren starken Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten“, so Reichhold.
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