Mit einer Oper des 20. Jahrhunderts erobern die Sängerinnen und Sänger der Gaechinger Cantorey gleich im doppelten Sinne Neuland und setzen dabei noch Himmel und Hölle in Bewegung: Carl Orffs kleines Welttheater »Der Mond« von 1939 durchstreift irdische, unterirdische und himmlische Gefilde, bis der Trabant seinen gewohnten Platz am Himmel eingenommen hat. Benjamin Bruns, Erzähler, sowie Krešimir Stražanac, Petrus, sind die Solisten der konzertanten Aufführung am 6. März um 19 Uhr in der Stuttgarter Liederhalle. Die Rollen der vier Burschen übernehmen Dávid Csizmár, Tobias Ay, Christoph Pfaller und Felix Schwandtke. Es spielen die Stuttgarter Philharmoniker, die musikalische Leitung hat Hans-Christoph Rademann. Um 18.15 Uhr führt Holger Schneider, Programmheftredakteur der Bachakademie, in das Konzert ein.

Das Libretto nach einem Märchen der Brüder Grimm stammt aus der Hand des Komponisten selbst. Es erzählt von vier Burschen aus einem dunklen Land, die auf ihrer Wanderschaft den Mond aus einem Baum stehlen, um daheim die Nächte zu erleuchten. Nach ihrem Tod nehmen sie den Himmelskörper mit hinunter in die Unterwelt, wo sein ungewohnter Schein einen derartigen Aufruhr verursacht, dass Petrus selbst für Ruhe sorgen muss. Den Mond nimmt er mit und befestigt ihn am Himmelszelt, wo er seither für die Menschen scheint. Psalmodierend wie ein Evangelist führt der Erzähler durch das Märchenspiel. Orffs raffiniert instrumentierte Parabel auf die kosmische Ordnung weist skandierende Sprechchöre, urwüchsige Bauerntänze und zarte sphärische Klänge auf.

Vorbereitend auf das Konzert ist im Musikalischen Salon am 3. März um 19 Uhr im Hospitalhof der Sprechkünstler Rudolf Guckelsberger als »Märchenonkel« zu erleben. Er entführt in ein fernes »Es war einmal« wie auch in die Entstehungsjahre 1936 bis 1938 von Orffs eineinhalbstündigem Einakter.

Karten und Auskunft: Tel. 0711 / 619 21 61 und www.easyticket.de

Weitere Informationen: www.bachakademie.de

Über Internationale Bachakademie Stuttgart

Die Internationale Bachakademie Stuttgart hält mit ihrem Ensemble, der Gaechinger Cantorey, das Musikerbe Johann Sebastian Bachs und seiner Zeitgenossen lebendig. Die Leitung der 1981 von Helmuth Rilling gegründeten Bachakademie und ihres Ensembles hat seit 2013 der Dirigent Hans-Christoph Rademann inne. Mit der Umformung zum Barockensemble wurde die Gaechinger Cantorey seit 2016 zu einem national wie international anerkannten Originalklangensemble. Mit verschiedensten Konzertformaten, einer innovativen Musikvermittlung und ihrem 2020 ins Leben gerufenen digitalen Angebot aus Podcasts und Konzert-Streams ist die Bachakademie ein bedeutender kultureller und gesellschaftlicher Akteur in Stuttgart und der Welt.

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