„Viele Patienten nehmen unnötig lange Wege auf sich, weil sie nicht wissen, dass es direkt vor Ort modernste Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten gibt“, weiß Professor Dr. Boris Radeleff, Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie am Sana Klinikum Hof. Stolz stellt er eine der neuesten Errungenschaften des Sana Klinikums Hof vor: eine CO²-Pumpe, die optisch ein bisschen an den berühmten Roboter R2-D2 aus Star Wars erinnert. Das Gerät ist teuer, deshalb wird es deutschlandweit erst an 15 großen Kliniken eingesetzt. Doch sein Nutzen ist – besonders für ältere Patienten – spektakulär. Das CO², das mittels Pumpe punktgenau in geschädigte Blutgefäße der Patienten gelangt, kann dort selbst kleinste Blutungen und Gefäßverengungen sichtbar machen. Anders als das üblicherweise angewandte jodhaltige Kontrastmittel jedoch belastet das CO² den menschlichen Organismus nicht. Es löst sich in Sekundenschnelle auf, wird in die Lunge transportiert und einfach ausgeatmet. Die CO²-Pumpe kommt vor allem bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK), im Volksmund auch Schaufensterkrankheit genannt, zum Einsatz. Die Durchblutungsstörung betrifft meistens Beine und Füße und führt im schlimmsten Fall zu Amputationen. „Die Patienten werden immer älter und immer kränker. Was früher der 70-Jährige war, ist heute der 80-Jährige. Das macht medizinische Eingriffe nicht leichter“, erklärt Professor Dr. Radeleff. Alte und vorerkrankte Menschen leiden oft an einer schlechten Nierenfunktion. Jeder Eingriff, der die Niere belasten könnte, muss wohlüberlegt sein, um den Patienten eine hohe Lebensqualität zu erhalten und nicht zu riskieren, dass sie an die Dialyse müssen.
Das jodhaltige Kontrastmittel, das normalerweise bei Untersuchungen der Blutgefäße zum Einsatz kommt, belastet die Nieren. Schon früher wich man in solchen Fällen manchmal auf CO² aus. Das CO² vermischt sich nicht mit dem Blut, sondern bildet eine Reihe von Blasen, die das Blut verdrängen, und so als negatives Kontrastmittel gegenüber dem verdrängten Blut dargestellt werden. Das Gas kann so kleinste Verengungen, Blutungen und sonstige Veränderungen der Gefäße sichtbar machen.
Mit den alten manuellen CO²-Pumpen war jedoch eine genaue Dosierung und Drucksteuerung des Gases nicht möglich. Zudem mussten die Patienten das betroffene Bein sehr hoch lagern. Die Untersuchung war oftmals unangenehm bis schmerzhaft für die Patienten. Bei der neuen computergestützten Pumpe der Firma Angiodroid, entwickelt in Zusammenarbeit mit namhaften privaten und öffentlichen Kliniken sowie der Universität in Padua, ist das anders: „Die Untersuchung geschieht schmerzfrei, und die Patienten müssen keine Komplikationen und Nebenwirkungen durch das CO² befürchten“, versichert Professor Dr. Radeleff. Auf Kontrastmittel könne man in den meisten Fällen komplett verzichten. Vereinzelt brauche man zusätzlich noch ganz kleine Mengen davon. „Aber das steht in keinem Vergleich zu der konventionellen Untersuchungs- und Behandlungsmethode.“
Weil die CO²-Pumpe handlich und mobil ist, kann sie sowohl bei Angiografie-Untersuchungen im Gefäßzentrum des Sana Klinikum Hof sowie bei operativen Eingriffen zum Einsatz kommen. Dr. Frithjof Soeder, Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin und Leiter des Gefäßzentrums, freut sich ebenfalls über die CO²-Pumpe, die ihm optimale Bilder der Gefäße liefert, ohne die Gesundheit der Patienten unnötig zu belasten. Dr. Soeder betont: „Die Zukunft der Gefäßbehandlung liegt in einer engen Zusammenarbeit zwischen Chirurgie und Radiologie. Dass wirklich alle modernsten Möglichkeiten für Diagnose und Behandlung zur Verfügung stehen, geht nur in Häusern bestimmter Größe. Wir sind stolz, dass wir all diese Möglichkeiten vor Ort haben.“
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.
Das Sana Klinikum Hof gehört zum Verbund der Sana Kliniken AG. Der Konzern ist der größte unabhängige Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum mit über 120 Einrichtungen (darunter mehr als 50 Krankenhäuser und MVZ) und 1,8 Mio. behandelter Patienten in 2020. 25 private Krankenversicherungen sind Eigentümer der Gruppe. Sana Kliniken erbringt von der Prävention, über die ambulante und stationäre Versorgung sowie Nachsorge, Reha und Hilfsmitteln bis zu B2B-Services in Einkauf, Logistik und im Med-Tech-Bereich integrierte Gesundheitsleistungen für Patienten und Unternehmen
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