Der Dokumentarfilm "Sab changa si" von Teresa A. Braggs wird auf der 72. Berlinale mit dem  37. Friedensfilmpreis ausgezeichnet.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 20. Februar um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino in Berlin statt. Interessierte haben dann auch die Gelegenheit, sich den Film anzuschauen.

"Mit einem beharrlichen und rohen Blick widmet sich ‚Sab changa si‘ | ‚All Was Good‘ den Studierendenprotesten in Bangalore gegen die Verschärfung des indischen Staatsbürgerschaftsgesetzes von 2019. Der Film begleitet die komplexen Beziehungen der Protestierenden untereinander sowie den mühsamen Weg zur Solidarisierung einzelner Gruppen. Mit kleiner Kamera und geringsten Mitteln zieht uns die indische Aktivistin und Filmemacherin Teresa A. Braggs in das Zentrum der Bewegung hinein und verfolgt die nächtlichen Diskussionen um die Bedingungen von Widerstand", so die Begründung der Jury.

Die Jury überzeugte die Kombination aus filmischer Nähe, persönlicher Solidarität und kritischer Reflektion, getragen von sensiblen Portraits junger Menschen auf der Suche nach einer gemeinsamen Sprache. Es ist der erste indische Film, der mit dem Friedensfilmpreis ausgezeichnet wird.

Die Jury, der in diesem Jahr Gerd Brendel (Journalist), Yulia Lokshina (Promovendin an der Filmuniversität Babelsberg) und Peter Steudtner (Menschenrechtsaktivist, Dokumentarfilmer, Fotograf) angehören, spricht zudem eine lobende Erwähnung für den Film "Europe" von Philip Scheffner aus, der mit formaler Konsequenz anhand einer individuellen Geschichte die Willkür europäischer Migrationsregime hinterfragt.

In einem cineastischen Marathon haben die Jurymitglieder Filme aus allen Sektionen des Berlinale-Wettbewerbs – vom Drama bis hin zum Kinderfilm – gesichtet und hinsichtlich ihres friedenspolitischen Inhalts sowie ihrer ästhetischen Umsetzung beurteilt.

Der Friedensfilmpreis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Weltfriedensdienst e.V. und der Friedensinitiative Zehlendorf verliehen und ist fester Bestandteil der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Weltweit ist er der einzige unabhängige Preis dieser Art, der auf einem A-Filmfestival verliehen wird. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer von Otmar Alt gestalteten Bronzeplastik übergeben.

Akkreditierungen für die Preisverleihung und Interviewanfragen richten Sie bitte an: Tatjana Kirchner, T 030 84711812 E-Mal kirchner@kirchner-pr.de

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