Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass nun in eine neue Phase eingetreten werden soll und auch Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen zusätzliche Öffnungsperspektiven erhalten sollen. Das ist gut und richtig und sollte den Weg in eine Normalität im Kulturbereich bahnen. Bei den Maßnahmen dürfen Kulturveranstalter und Kultureinrichtungen nicht schlechter als der Handel gestellt werden.
Gleichzeitig wird es erforderlich sein, die Öffnung mit unterstützenden Maßnahmen zu begleiten. Fast zwei Jahre Pandemie haben zu massiven Verwerfungen, zu Sorgen und Ängsten und nicht zuletzt auch zu einer Zögerlichkeit bei der Nutzung von Kunst und Kultur geführt.
Der Deutsche Kulturrat fordert daher, dass die Wirtschaftlichkeitshilfe im Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen über den 31.03.2022 bis mindestens 31.12.2022 hinaus verlängert wird. Als im Frühsommer vergangenen Jahres der Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen geplant wurde, wurde allgemein davon ausgegangen, dass im Herbst/Winter 2021/22 Kulturveranstaltungen wieder durchgeführt werden können. Die Delta- und die Omikronwelle haben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ist gut, dass im Rahmen der Ausfallabsicherung des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen schnell reagiert und der Ausfall von Kulturveranstaltungen zumindest teilweise kompensiert werden konnte. Nun geht es darum, auf die aktuelle Situation zu reagieren, Kulturveranstaltungen zu ermöglichen und mit der Wirtschaftlichkeitshilfe zu unterstützen. Darüber hinaus erinnert der Deutsche Kulturrat an seine Forderung aus dem letzten Jahr, die Öffnung des Kulturbereiches mit einer breiten Kampagne zu flankieren.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Mit dem herannahenden Frühling wachsen die Öffnungsperspektiven für den Kulturbereich. Auch wenn das Publikum Kunst- und Kulturerlebnisse in den letzten Monaten schmerzlich vermisst hat, muss es jetzt gezielt angesprochen und zurückgewonnen werden. Daher sind zwei Maßnahmen jetzt zentral, zum einen muss die Wirtschaftlichkeitshilfe des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen mindestens bis zum Ende dieses Jahres verlängert werden. Wir fordern Kulturstaatsministerin Claudia Roth, MdB auf, die dafür notwendigen Schritte einzuleiten. Es wäre doch ein Witz, wenn diese Maßnahme zu einem Zeitpunkt entfallen würde, wenn sie besonders gebraucht wird, um die Wirtschaftlichkeit von Veranstaltungen zu erhöhen. Zum anderen muss das Publikum umworben werden. Hierfür wäre es wichtig, dass Kulturveranstalter niedrigschwellig und unbürokratisch Mittel für passgenaues Marketing und Werbung beantragen könnten. Hier sehen wir insbesondere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, MdB in der Verantwortung. Die Unterstützungsmaßnahmen aus seinem Haus für den Kulturbereich sollten weiterentwickelt werden: von der reinen Unterstützung der entstandenen Umsatzausfälle, hin zur Unterstützung, um wieder vermehrt Umsätze in der Kulturwirtschaft generieren zu können. In der neuen Phase der Pandemie darf die Kultur nicht allein gelassen werden.“
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