Seit Ende 2021 teilt sich die Gruppe altbekannter Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) ihre Anlage mit fünf Krauskopfpelikanen (Pelecanus crispus). Diese Pelikanart ist in der Natur potentiell gefährdet und wird im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, genannt EEP (Ex-situ-Programm der European Association of Zoos and Aquaria EAZA), koordiniert. Auch im natürlichen Lebensraum leben Krauskopfpelikane oft eng mit Rosapelikanen zusammen. Es kann auch zu Paarungen zwischen ihnen kommen. Solange sie genügend Möglichkeiten innerhalb ihrer eigenen Art haben, passiert dies jedoch meist nicht.
Die Eigenheiten der Pelikanarten
Sowohl die Krauskopf- als auch die Rosapelikane nisten in Kolonien am Boden und gehen in Gruppen gemeinsam auf Futtersuche. Beides sind grosse und schwere Vogelarten; die Krauskopfpelikane sind allerdings noch deutlich grösser. Sie sind die grösste von acht Pelikanarten auf der Welt. Während Rosapelikane dichte Kolonien zum Nisten mögen, fangen Krauskopfpelikane bereits bei wenigen Tieren damit an. Trotz ihrer Grösse und ihres Gewichts können Pelikane fliegen. Der Abflug verläuft dabei eher mühselig. Sobald sie aber in der Luft sind, können sie von den thermischen Aufwinden Gebrauch machen und weite Strecken zurücklegen.
Meisterhafte Fischer mit sensiblem Schnabel
Krauskopfpelikane sind in Südeuropa und Zentralasien verbreitet und halten sich in Süss- und Brackwasserseen, Flussdeltas und Lagunen auf. Man findet sie in Kolonien auf Inseln oder in dichter Vegetation brütend vor, wo sie vor Raubtieren geschützt sind. Den grossen Schnabel mit dehnbarem Kehlsack setzen sie zum Fischen ein. Selbst in trübem Wasser sind sie hervorragende Fischer; sie können Fische mit dem Schnabel erfühlen.
Vor der Brut mausern die Krauskopfpelikane einen Teil des Gefieders und erhalten eine neue Frisur: Lange, krause Federn schmücken ihren Hinterkopf. Diese sind ausserhalb der Brutzeit auch vorhanden, aber weniger ausgeprägt. Ausserdem verfärbt sich ihr Kehlsack auffällig orange bis blutrot.
Potentiell gefährdete Art
Durch Lebensraumverlust und Störungen der Brutkolonien sind die Bestände an Krauskopfpelikanen in der Natur zurückgegangen. Verschiedene Naturschutzprojekte helfen, die Population der potentiell gefährdeten Art zu stabilisieren, indem zum Beispiel neue Brutinseln bereitgestellt werden. Auch Auswilderungsprojekte sind in Planung.
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