Mitte Juli letzten Jahres hat das Jahrhunderthochwasser auch die Stadt bei Aachen schwer verwüstet. Zahlreiche Studierende der katho packen daraufhin unmittelbar beim Aufräumen an und hören auch nicht auf, als die gröbsten Arbeiten erledigt sind. Vielmehr schließen sie sich auf Initiative und unter Koordination des damaligen Vorstands des AStA mit anderen Helferinnen und Helfern im selbstorganisierten Versorgungscamp "Willy" auf dem Willy-Brandt-Platz in Stolberg zusammen. Dort stellen die angehenden Sozialarbeiterinnen und -arbeiter ihr Können und Wissen den von der Naturkatastrophe Betroffenen, unter denen sich vor allem viele sozial schlechter gestellte Menschen befinden, uneigennützig zur Verfügung.
Seit August 2021 betreibt ein Kernteam von 15 Studierenden, das von weiteren freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützt wird, auf dem Stolberger Hilfscamp das Sozialzelt, hört den Sorgen und Nöten der vom Hochwasser Betroffenen zu, hilft bei der Kinderbetreuung und der Bewältigung von Alltagssorgen, unterbreitet psychologische und soziale Beratungsangebote oder assistiert bei Behördengängen und Anträgen zu Hilfsleistungen tatkräftig. Als der Winter naht, konzipieren und führen die Studentinnen und Studenten eine Hochwasserbefragung unter mehr als 4.000 betroffenen Haushalten durch, um den zielgenauen Bedarf der Geschädigten zu ermitteln und Maßnahmen zur Deckung dieses Bedarfs in die Wege zu leiten. Mit der Gründung eines gemeinnützigen Vereins unter dem Namen "Gemeinsam weiter" werden auch die von den Studierenden maßgeblich getragenen Projekte des Sozialzelts verstetigt und fortlaufend an die Bedürfnisse der Stolbergerinnen und Stolberger angepasst, denen es auch nach
Monaten oftmals noch am Nötigsten wie Strom, Heizung, an warmem Wasser, einer Kochgelegenheit oder einem Internetzugang mangelt. Derzeit ist geplant, mit Hilfs- und Unterstützungsangeboten bis zum Frühjahr 2023 vor Ort zu bleiben.
"Das zivilgesellschaftliche Engagement der Studierenden baut auf ihrem Studium auf und wird von ihren Lehrenden aktiv begleitet und wohlwollend gefördert, geht aber weit darüber hinaus. Durch ihren zeitintensiven und überobligatorischen Einsatz zeigen sie gelebte Solidarität, befördern ein soziales Miteinander und treiben den Wiederaufbau nach den immensen Hochwasserschäden in Stolberg selbstlos voran", begründen DHV-Präsident Professor Dr. Bernhard Kempen und DSW-Präsident Professor Dr. Rolf-Dieter Postlep gemeinsam die Auszeichnung.
Den Preis "Student/-in des Jahres" haben DHV und DSW zum siebten Mal ausgelobt. Mit der Auszeichnung werden Studierende ausgezeichnet, die ein über die Leistungen im Studium hinausgehendes, herausragendes Engagement zeigen, das möglichst einzigartig und innovativ sein sollte. Diese Kriterien erfüllen nach einhelliger Ansicht der sechsköpfigen DHV/DSW-Jury die im Stolberger Versorgungscamp "Willy" engagierten Aachener Studierenden der katho durch ihr außergewöhnliches und in jeder Hinsicht vorbildliches Engagement.
Offiziell werden die "Studierenden des Jahres" am 28. März 2022 bei der Online-"Gala der Deutschen Wissenschaft" des Deutschen Hochschulverbands ausgezeichnet; die Gala wird gestreamt. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden, das vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gestiftet wird.
Informationen zum Versorgungscamp "Willy" in Stolberg gibt es unter:
https://willy-stolberg.de
Informationen zur Hochwasserbefragung finden sich unter:
https://psnv.sozialarbeiten.de
Die Studierenden des Jahres, die das Kernteam des Sozialzelts bilden, sind:
Mohammed Arfan Ashmavi, Luisa Bühler, M-Obaida Dehna, Kerstin Gutknecht, Pauline Halfmann, Sarah Hermanns, Simone Hieronymus, Jonas Hustinx, Anne-Katrin Krutt, Laika Lauscher, Fee Nixdorf, Jens Rattay, Marion Schestakow, Yannik Stachowiak, Oliver Stöber
Die DHV/DSW-Jury:
Dr. Yvonne Dorf, Geschäftsführerin des DHV
Dr. Matthias Jaroch, DHV-Pressesprecher
Prof. Dr. Daniela Wawra, Universität Passau
Matthias Anbuhl, DSW-Generalsekretär
Tim Bloem, Oldenburg, Sprecher des DSW-Studierendenrats
Susanne Schütz, Bochum, Sprecherin des DSW-Studierendenrats
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