Üblicherweise startet im Mode- und Schuhfachhandel und auch in etlichen anderen Branchen am letzten Januar-Montag der inoffizielle Sommer-Schluss-Verkauf. Er läutet dann den Endund Höhepunkt der Reduzierungsphase ein, bis ab Mitte Februar in den meisten Geschäften die Frühjahrs-Saison startet.

In diesem Winter ist die Ausgangssituation jedoch vielerorts anders als vor 12 Monaten. Während im letztjährigen Januar die Warenlager als Folge des Lockdowns in der Regel überquollen, liegen die Restbestände nach BTE-Recherchen aktuell in vielen Textil- und Schuhhäusern unter dem üblichen Wert.

Die Gründe für die bereits gut geräumten Läger: Zum einen waren viele Händler im LockdownFrühjahr 2021 wegen der unsicheren Corona-Entwicklung beim Einkauf der Herbst/Winterware zurückhaltend. Zum anderen gab es wegen der weltweiten Probleme bei Produktion und Transport zum Teil erhebliche Ausfälle bei der Warenauslieferung. „Vor allem in der ersten Saisonhälfte traf damit eine recht gute Kundennachfrage auf ein deutlich geringeres Warenangebot, so dass die Restbestände im Textil- und Schuhhandel aktuell merklich unter dem Niveau der Vorjahre liegen dürften“, erklärt Axel Augustin, Sprecher des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren.

Dies spiegelt sich auch im Reduzierungsverhalten wider. Rabattaktionen vor Weihnachten waren eher die Ausnahme, umfangreichere Sale-Plakatierungen sind erst seit Anfang Januar vor allem bei den Großfilialisten zu beobachten. Etliche mittelständische Händler halten sich aktuell noch zurück und werden nach Einschätzung des BTE wohl auch weiterhin keine oder kaum sichtbare Preisaktionen starten.

Angesichts dieser Ausgangslage rechnet der BTE in diesem Jahr mit einem Winter-SchlussVerkauf „auf Sparflamme“. Es ist davon auszugehen, dass die Auswahl und ggf. auch die Rabatte im Schlussverkauf geringer ausfallen und sich nicht alle Unternehmen am Schlussverkauf beteiligen werden.

Trotzdem lohnt sich auch in diesem Jahr ein Shopping-Ausflug in den Textil- und Schuhhandel. Schließlich dürften sich die weltweiten Preissteigerungen spätestens ab Jahresmitte auch im Textil- und Schuhbereich bemerkbar machen. Augustin: „Im anstehenden Schlussverkauf kann man aber noch einmal Herbst- und Winterartikel auf dem aktuell günstigen Niveau einkaufen.“

 

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