Doch auch diese Strategie sei umstritten, weil Sportereignisse in autoritären Staaten diesen Ländern die Möglichkeit bieten, sich in einem positiven Licht darzustellen und damit so genanntes Sportswashing zu betreiben. „Auf der einen Seite bietet man autoritären Regimen mit entsprechenden Austragungsorten für Formel-1-Rennen eine Bühne zur Selbstdarstellung nach außen und auch zur Machtsicherung im Inneren. Auf der anderen Seite ist die Sportwelt im Zuge anhaltender Globalisierungsprozesse nicht mehr nur eine westliche. Deswegen gibt es auch zahlreiche Stimmen, die in einem immer umfassenderen Rennkalender fordern, einen Kontrapunkt zu den westlichen Ausrichtern zu setzen“, erklärt Prof. Mittag.
Gleichzeitig böten große Sportereignisse auch Chancen für politischen Wandel. „Dem Sportswashing werden auch dadurch gewisse Grenzen gesetzt, dass mit entsprechenden Austragungsorten auch immer ein Kulturaustausch einhergeht, bei dem die Sensibilität für die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gestärkt wird.“
Redakteur: Philipp Körner
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