Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Elektroindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Stahlindustrie sowie in Teilen des Maschinenbaus. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft. Nach wie vor angespannt ist dagegen die Situation in der Automobilwirtschaft und den mit ihr eng verbundenen Gießereien sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. In diesen Branchen sind die Produktionskapazitäten wegen der Knappheit wichtiger Vorprodukte teils deutlich unterausgelastet.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 84 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermeldet die IT-Branche, die von der hohen Nachfrage nach Digitalisierungslösungen profitiert. Im Finanzsektor sowie im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Im stationären Einzelhandel bleibt die Situation weiterhin schwierig. Zahlreiche Betriebe leiden infolge der Corona-Beschränkungen unter erheblichen Umsatzrückgängen. In Hotellerie und Gastronomie ist die Geschäftslage überwiegend schlecht. „Umsatzeinbußen von 50 bis 70 Prozent kann kein Betrieb über längere Zeit verkraften, so dass die Liquiditätsreserven vielerorts aufgebraucht sind. Diese Betriebe brauchen nun rasch eine Zukunftsperspektive“, so Thomé.
Wettbewerbsfähigkeit sichern
Die Saarwirtschaft befindet sich weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Nur sieben Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, zehn Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 83 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen nur aus dem Verkehrsgewerbe sowie aus der Stahlindustrie und dem Maschinenbau. Dagegen überwiegt in den übrigen Branchen, insbesondere im Fahrzeugbau und bei den konsumnahen Dienstleistern, der Pessimismus. „Die zwischenzeitlichen Rekorde bei den Börsenpreisen für Strom und Gas reduzieren die Mittel für Investitionen in klimaneutrale Produktionsprozesse und sind ein gravierender Wettbewerbsnachteil für die deutsche Industrie. Was es jetzt braucht, ist ein deutliches und überzeugendes Aufbruchssignal: Die Politik sollte deshalb neben allen Möglichkeiten zur Senkung der zahlreichen Steuern und Abgaben auch die Einführung eines fixen, wettbewerbsfähigen Gewerbestrompreises prüfen, der den Unternehmen die notwendige Planungssicherheit gibt, damit die ökologische Transformation der Wirtschaft zügig Fahrt aufnehmen kann“, so Thomé.
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