Die Stimmung in der Saarwirtschaft hat sich zum Jahresbeginn leicht verbessert. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. Der IHK-Lageindikator stieg um 5,1 Punkte auf 31,4 Zähler und liegt damit nur noch knapp unter seinem langjährigen Durchschnitt. Ursächlich dafür sind in erster Linie verbesserte Lageeinschätzungen in einigen strukturprägenden Industrieunternehmen sowie in Teilen des Dienstleistungsgewerbes. Positiver sind auch die Erwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate. Mit einem Zuwachs von 6,1 Punkten zog der IHK-Erwartungsindikator erstmals seit April vergangenen Jahres wieder an. Mit einem Minus von 2,9 Zählern liegt er aber noch immer im negativen Bereich. „Die Saarwirtschaft ist nach dem Omikron-Schock im Dezember etwas optimistischer ins neue Jahr gestartet. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor erhebliche Geschäftsrisiken die sich zaghaft abzeichnende Erholung belasten. Neben steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie, fortgesetzten Störungen der Lieferketten und quarantänebedingt verschärfter Personalknappheit kommen nun auch noch ernsthafte geopolitische Risiken hinzu. Die Politik bleibt deshalb auch weiterhin gefordert, die Unternehmen auf der Kostenseite zu entlasten und Impulse für tragfähiges Wachstum zu setzen.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Januar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte vor allem in der Elektroindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Stahlindustrie sowie in Teilen des Maschinenbaus. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, im Stahlbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft. Nach wie vor angespannt ist dagegen die Situation in der Automobilwirtschaft und den mit ihr eng verbundenen Gießereien sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. In diesen Branchen sind die Produktionskapazitäten wegen der Knappheit wichtiger Vorprodukte teils deutlich unterausgelastet.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 84 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermeldet die IT-Branche, die von der hohen Nachfrage nach Digitalisierungslösungen profitiert. Im Finanzsektor sowie im Verkehrsgewerbe ist die Lage überwiegend befriedigend. Im stationären Einzelhandel bleibt die Situation weiterhin schwierig. Zahlreiche Betriebe leiden infolge der Corona-Beschränkungen unter erheblichen Umsatzrückgängen. In Hotellerie und Gastronomie ist die Geschäftslage überwiegend schlecht. „Umsatzeinbußen von 50 bis 70 Prozent kann kein Betrieb über längere Zeit verkraften, so dass die Liquiditätsreserven vielerorts aufgebraucht sind. Diese Betriebe brauchen nun rasch eine Zukunftsperspektive“, so Thomé.

Wettbewerbsfähigkeit sichern

Die Saarwirtschaft befindet sich weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Nur sieben Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, zehn Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 83 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen nur aus dem Verkehrsgewerbe sowie aus der Stahlindustrie und dem Maschinenbau. Dagegen überwiegt in den übrigen Branchen, insbesondere im Fahrzeugbau und bei den konsumnahen Dienstleistern, der Pessimismus. „Die zwischenzeitlichen Rekorde bei den Börsenpreisen für Strom und Gas reduzieren die Mittel für Investitionen in klimaneutrale Produktionsprozesse und sind ein gravierender Wettbewerbsnachteil für die deutsche Industrie. Was es jetzt braucht, ist ein deutliches und überzeugendes Aufbruchssignal: Die Politik sollte deshalb neben allen Möglichkeiten zur Senkung der zahlreichen Steuern und Abgaben auch die Einführung eines fixen, wettbewerbsfähigen Gewerbestrompreises prüfen, der den Unternehmen die notwendige Planungssicherheit gibt, damit die ökologische Transformation der Wirtschaft zügig Fahrt aufnehmen kann“, so Thomé.

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