Das IVD-Institut hat die wöchentliche Passantenfrequenz in der Münchner Kaufingerstraße seit Anfang 2020 (Kalenderwoche KW 1/2020) auf Basis von hystreet.com (Dauerfrequenzzählung) analysiert. Mit Anbeginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 setzte ein spürbar dämpfender Effekt bei der Zahl der Passanten ein, der im Zeitverlauf starken Schwankungen unterliegt. Während in den Sommermonaten 2020 und 2021 die Münchner Innenstadt durchaus belebt war, kam es vor allem während der beiden strikten Lockdowns im Frühjahr 2020 sowie zum Jahreswechsel 2020/2021 zu massiven Einbrüchen beim Passanten-Aufkommen. Das Vorkrisen-Niveau konnte bis dato nicht erreicht werden.

„Allen voran der stationäre Einzelhandel, die Gastronomie sowie die Hotellerie haben in Folge des Corona-Virus mit teilweise massiven Umsatzeinbrüchen zu kämpfen“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Auch im zweiten Corona-Winter wurde das für den Handel so wichtige Weihnachtsgeschäft von der Pandemie überschattet, wie die Zahlen sehr deutlich zeigen.“

Gemessen an der wöchentlichen Passantenfrequenz zeigte sich die Münchner Kaufingerstraße in der Vorweihnachtszeit 2021 immerhin etwas belebter als im Vorjahr. Wurden 2020 in KW 48/20 rd. 330.000 Passanten gezählt, so brachen die Zahlen ab KW 51/20 massiv ein auf rd. 55.000 in KW 52/20. Der stationäre Einzelhandel sowie die Gastronomie mussten ihren Betrieb in dieser sonst so umsatzstarken und für den wirtschaftlichen Erfolg eines Jahres essentiellen Zeit komplett einstellen – nunmehr zum zweiten Mal seit Pandemie-Beginn. In der Vorweihnachtszeit des abgelaufenen Jahres 2021 wurde in KW 47/21 der Top-Wert hinsichtlich der Zahl der Passanten gemessen. Insgesamt durchquerten rd. 401.000 Menschen den Messpunkt in der Kaufingerstraße. In den nachfolgenden Wochen bis zu den Weihnachtsfeiertagen blieben die Zahlen – abgesehen von kleineren Schwankungen – auf einem relativ konstanten Niveau.

Wenngleich es im Herbst/Winter 2021, vor allem dank dem wirkungsvollen Instrument der Corona-Impfungen, zu keinen kompletten Betriebsschließungen mehr kam, so leiden die betroffenen Branchen weiterhin. Neue Virusvarianten wie Omikron erfordern weiterhin einschneidende Maßnahmen wie zum Teil Zutrittsbeschränkungen beispielsweise gemäß 2G/3G.

„Bei zahlreichen Kunden hat die Pandemie mit ihren vielen Einschränkungen die Lust auf einen Einkaufsbummel in der Innenstadt spürbar gedämpft“, konstatiert Prof. Stephan Kippes die Lage. “Der bereits in den Vorkrisenjahren immer stärker werdende Online-Handel hat in den vergangenen knapp zwei Jahren nochmals deutlich Aufwind bekommen. Die Rückgewinnung von Kunden wird für den stationären Handel nach der Pandemie eine enorme Aufgabe darstellen.“

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