Was gibt es nicht alles für Gedenktage; Tag der Jogginghose, Tag der Milch, aber eben auch den Tag des Eichhörnchens am 21. Januar, der seinen Ursprung in Amerika hat. Nicht die schlechteste Idee, die aus Übersee zu uns gelangte, so die Meinung des NABU Brandenburg. Der dahintersteckende Gedanke, raus in die Natur zu gehen und die kleinen Nager zu beobachten, begrüßen die Naturschützer sehr. Zumal die Meldung der Brandenburger Hörnchen sogar einem wissenschaftlichen Zweck dient.

Auch in der Winterzeit kann man interessante Naturbeobachtungen machen. Wenn man zum Beispiel beim Spaziergang nicht nur auf den Weg, sondern auch auf Baumkronen und Waldboden achtet.

 „Wenn es in den Sträuchern raschelt und ein kleines rotbraunes Tier in rasantem Tempo den nächsten Baum hochjagt, gibt es keinen Zweifel: dieser flinke Kletterer ist ein Eichhörnchen. Der buschige Schwanz, die koboldhafte Gestalt und die fingerartigen Zehen an den kurzen Vorderbeinen tragen dazu bei, dass Eichhörnchen bei den meisten Menschen auf der Beliebtheitsskala ganz oben rangieren“, so Christiane Schröder, Biologin und Geschäftsführerin des NABU Brandenburg.

 Der mit 20 Zentimetern knapp körperlange, buschige und behaarte Schwanz ermöglicht ihnen ein Leben auf Bäumen, er fungiert als Balance-, Steuer- und Ruderhilfe. Gleichzeitig dient er auch zur Kommunikation mit Artgenossen und ebenfalls der Thermoregulierung. Dabei kann das Eichhörnchen mit dem zusammengerollten Schwanz den ganzen Körper bedecken.

 Große Sprünge macht man natürlich nicht allein mit dem Schwanz. Kräftige Hinterbeine und scharfe Krallen sind ebenfalls nötig. Letztere gewähren auch den Halt für das Klettern kopfabwärts.

 Da Eichhörnchen keinen Winterschlaf halten, fressen sie sich auch keinen Winterspeck an, sondern legen im Herbst Nahrungsverstecke an, um über den Winter zu kommen. Damit tragen sie sogar zur Verbreitung der Bäume und Sträucher bei, da sie die ein oder andere Futterlagerstätte nicht wiederfinden und die Samen dann im Frühjahr keimen. Eichhörnchen leben vor allem von energiereichen Früchten und Samen. „Besonders beliebt sind die von Buche, Eiche, Kiefer, Ahorn und Fichte, aber auch Kastanien und Nüsse. Daneben verschmähen sie auch Knospen, Blüten, Gallen, Pilze und gelegentlich tierische Kost wie Jungvögel nicht.

 Zur Nachtruhe und zu regelmäßigen Mittagspausen ziehen sich die Hörnchen, die Alleingänger sind, in Baumhöhlen und Kobel zurück, wie ihre Baumnester auch genannt werden.

 Die Paarungszeit der Eichhörnchen beginnt ab Dezember/Januar bis in den Sommer hinein. In dieser Zeit kann man gut beobachten wie sich Männchen und Weibchen unvorsichtig geworden, die Baumstämme rauf und runter jagen. Nach tagelangem Werben sucht sich das Weibchen ein Männchen zur Paarung aus. Nach 38 Tagen kommen die Jungen zur Welt, die das Weibchen allein großzieht.

 Über die Bestandssituation ist nicht sehr viel bekannt, jedoch dass die Zahl der Eichhörnchen in Deutschland seit den 60er Jahren stetig abnimmt. Außerdem bekommt das rote Eichhörnchen durch das Grauhörnchen Konkurrenz. Das aus Amerika eingeschleppte Tier hat in Großbritannien schon fast alle dort heimischen Eichhörnchen verdrängt und breitet sich weiter in Europa aus.

 Das Landesumweltamt Brandenburg sammelt Beobachtungen, um die Datenlage über Eichhörnchen zu verbessern. Sichtungen können hier online gemeldet werden: https://brandenburg.multibasecs.de/CloudPages/57/AddBeobachtung.aspx?ID_Art=126

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