Gesetzlich Versicherte haben seit dem Start der ersten Digitalen Gesundheitsanwendung im Oktober (DiGA) 2020 mindestens 39.000 dieser Apps in Anspruch genommen. Am beliebtesten waren die DiGA Kalmeda (8600 Nutzende), Vivira (rund 8000) und Zanadio (6200). Erstere richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Tinnitus und beinhaltet eine digitale kognitive Verhaltenstherapie. Sie soll helfen, den Alltag mit der Krankheit zu bewältigen. Mit Vivira können Versicherte ihre Hüft-, Knie- und Rückenschmerzen zu Hause durch zielgerichtete Übungen lindern. Zanadio unterstützt Patienten bei der Gewichtsreduktion.

Die Zahlen sind Bestandteil des ersten DiGA-Berichts, den der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV-SV) dem Bundesgesundheitsministerium zum 31.12.21 erstmalig vorgelegt hat. Der Report gibt unter anderem Aufschluss über Altersstruktur der Nutzerinnen und Nutzer, geschlechterspezifisches Anwendungsverhalten und regionale Unterschiede der Inanspruchnahme.

Ein Ergebnis des Berichts: Vor allem Frauen nutzen digitale Gesundheitsanwendungen. Sie machen beispielsweise bei den DIGA zur Therapie von neurologischen Erkrankungen rund 70 Prozent der Nutzenden aus. Wirft man einen Blick auf die Inanspruchnahme in einzelnen Regionen, steht Berlin an der Spitze: Die Versicherten, die in der Hauptstadt leben, nutzen in Deutschland mit Abstand die meisten DiGA, gefolgt von Menschen in Nordrhein-Westfalen und Hamburg.

„Der DiGA-Bericht liefert erste wichtige Erkenntnisse darüber, wie digitale Gesundheitsanwendungen im Versorgungsalltag angekommen sind“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands. „Um den Mehrwert für die Versorgung bestimmen zu können, müssen wir künftig weitere Daten wie etwa über Therapieabbrüche oder die Integration in bestehende Behandlungsprozesse erheben.“

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