Nur eine Mini-Konsultation soll es zu Atomkraft und Erdgas in der EU-Taxonomie geben. Am späten Silvesterabend hat die Europäische Kommission vertraulich einen Entwurf des Rechtsaktes verschickt. Nach monatelangen Verzögerungen hat die Kommission der EU-Plattform für Sustainable Finance und den Expertengruppen der Mitgliedsstaaten jetzt nur acht Arbeitstage – bis zum 12. Januar – gegeben, um eine formelle Antwort auf diese hochkomplexen und kontroversen Fragen zu äußern. Der WWF kritisiert, dass Wissenschaftler:innen, Bürger:innen und Finanzinstitutionen von der Konsultation ausgeschlossen sind. Außerdem ist der Zeitplan für die Konsultation viel zu kurz gefasst. Eine mindestens vierwöchige öffentliche Konsultation zu Atomkraft und Erdgas wäre angemessen gewesen.

Dazu kommentiert Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland:
„Augen zu und durch, das scheint das Motto der EU-Kommission bei Atomkraft und Erdgas zu sein. Bei der Einstufung von Erneuerbaren Energien hat die EU-Kommission öffentlich gefragt, ob diese nachhaltig sind. Bei Atomkraft und Erdgas traut sie sich das nicht. Eine verkürzte, nicht öffentliche Konsultation kann nicht kaschieren: Die EU-Kommission weiß, dass eine EU-Taxonomie mit Atomkraft den wissenschaftsbasierten Weg verlässt. Deshalb möchte sie die zu erwartenden kritischen Stimmen weitestgehend aus dem Konsultationsprozess heraushalten.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treibt ihren Weg weiter und gefährdet ihren eigenen Green Deal. Nur eine glaubwürdige Taxonomie kann das Herzstück für die Führungsrolle der EU bei nachhaltigen Finanzen werden. Eine grüngewaschene Taxonomie mit Atomkraft und Erdgas wird für den Finanzmarkt keine Vertrauensgrundlage schaffen. Die EU-Taxonomie verfehlt so das ursprüngliche Ziel, durch klare und einheitliche Kriterien viel größere Kapitalströme zu mobilisieren. Die EU-Kommission verspielt die Chance, Kapital mit einem glaubwürdigen Kompass die richtige Richtung für den nachhaltigen Umbau zu geben."

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

WWF Deutschland
Reinhardtstr. 18
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 311777-0
Telefax: +49 (30) 311777-603
http://www.wwf.de

Ansprechpartner:
Julian Philipp
Pressestelle
Telefon: +49 (30) 311777-467
E-Mail: julian.philipp@wwf.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel