Innovation prägt die große Tradition des Gürzenich-Orchesters, viele bedeutende Marksteine des großen Orchesterrepertoires wurden vom Gürzenich-Orchester uraufgeführt. So auch 1898 »Don Quixote«, eine Tondichtung des damals 34-jährigen Richard Strauss, die von Köln aus ihren Siegeszug um die Welt antrat und heute zu den mit am meisten gespielten Strauss-Werken gehört. Strauss konzipierte das Stück nach der Vorlage des berühmten Romans von Miguel de Cervantes als Sinfonia concertante für ein solistisches Violoncello (es verkörpert den liebenswürdigen Titelhelden bei seinem sprichwörtlichen Kampf gegen Windmühlen) und eine Solo-Viola als ein musikalisches Alter Ego von Don Quixotes Begleiter Sancho Pansa. Beim Konzert des Gürzenich-Orchesters gibt Jean-Guihen Queyras seinen Einstand als Artist in Residence der aktuellen Saison. An seiner Seite als Solistin aus dem Gürzenich-Orchester die Solo-Bratschistin Öyku Canpolat.
In dieser Tradition bietet des GO unter Leitung von FXR lebenden Komponisten eine Plattform. Gemeinsam mit dem Konzerthaus Berlin, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien und dem Ljubljana Festival erteilte es dem jungen slowenischen Komponisten Vito Žuraj den Kompositionsauftrag für ein Violoncellokonzert. Er wolle darin klanglich und musikalisch »unbegrenzte Möglichkeiten« erkunden und zugleich die eigene Seele entschleiern, so Žuraj zu seiner Komposition, die Jean-Guihen Queyras gewidmet ist. Das Gürzenich-Orchester spielt zusammen mit seinem Artist in Residence die Uraufführung der revidierten Fassung des Werks.
Seine enorme musikalische Vielseitigkeit als Flaneur zwischen den unterschiedlichsten Stilen und Epochen beweist Gürzenich-Kapellmeister François-Xavier Roth zu Beginn des Programms. In seiner Ballettoper »Les Indes galantes« lädt der französische Barockkomponist Jean-Philippe Rameau – auch er ein mutiger Pionier – zu einem »interkulturellen Forschungsprojekt« über die Spielarten der Liebe ein. Zusammen mit dem Gürzenich-Orchester präsentiert Roth eine von ihm zusammengestellte Suite aus »Les Indes galantes« und wagt mit Witz und großer Erfahrung auf dem Sektor der Alten Musik einen Brückenschlag vom 18. Jahrhundert ins Heute.
Jean-Guihen Queyras als Artist in Residence des Gürzenich-Orchesters
Mit der Einladung eines herausragenden, international bedeutsamen Solisten als Artist in Residence verbindet sich zugleich ein Bekenntnis des Gastgebers: Residenzkünstler und Orchester müssen auf einer Wellenlänge schwingen, ähnliche Ideale im musikalischen Gestalten vertreten und denselben Anspruch an musikalische Qualität zum Maßstab der gemeinsamen Arbeit machen.
Insofern ist die Einladung des französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras mehr als nur ein Coup, um einen der herausragenden Künstler der Gegenwart für mehrere Projekte des Gürzenich-Orchesters nach Köln zu bringen. Vielmehr ist Queyras ein Musiker, der sich – ganz wie das Gürzenich-Orchester – mit ungeteilter Leidenschaft seiner Mission hingibt. Auch für den Cellisten bedeutet die unverfälschte und klare Wiedergabe einer musikalischen Botschaft das höchste Ziel, nach dem er unprätentiös und voller persönlicher Demut strebt. Neugier, Vielfalt und höchste künstlerische Präzision sind dabei seine Prinzipien.
In seiner Rolle als Gastgeber für den Residenzkünstler Jean-Guihen Queyras reiht sich das Gürzenich-Orchester Köln in eine prominente Riege von Konzerthäusern, Festivals und Orchestern ein, mit denen der Cellist bereits als Artist in Residence zusammengearbeitet hat. In den vergangenen Saisons waren das die Londoner Wigmore Hall und Radio France, zuvor u. a. das Festival d’Aix-en-Provence und das Concertgebouw Amsterdam.
Als Solist ist Jean-Guihen Queyras bei renommierten internationalen Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem London Symphony Orchestra sowie am Leipziger Gewandhaus und an der Tonhalle Zürich gefragt. Dabei arbeitet mit Dirigenten wie Iván Fischer, Philippe Herreweghe, Yannick Nézet-Séguin und Sir John Eliot Gardiner zusammen.
TRÄUMER
ABOKONZERT 6
So 16.01.22 11 Uhr
Mo 17.01.22 20 Uhr
Di 18.01.22 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Am 16.01. auch im Livestream GO+
Jean-Philippe Rameau
Suite aus »Les Indes galantes«
1735
Vito Žuraj
»Unveiled«
Konzert für Violoncello und Orchester
2020/21
Kompositionsauftrag von Gürzenich-Orchester Köln, Konzerthaus Berlin, ORF Radio-Symphonieorchester Wien und Ljubljana Festival
Uraufführung der revidierten Fassung
Richard Strauss
»Don Quixote« op. 35
1897
Jean-Guihen Queyras Violoncello
Öykü Canpolat Viola
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
€ 43 / 34 / 27 / 18 / 14 / 9
Karten für das Konzert sind hier erhältlich:
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Gürzenich-Orchester Köln
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